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Mein privater Blog 2006
- mein Leben im Rollstuhl
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| Wie geht es Dir heute (Dezember 2006)?
Meiner Verbrennung geht es schon viel besser. Es ist jetzt
schon 8 Wochen her und das Loch ist zugeheilt.
Das Botox hat sich leider abgebaut in den Beinen und ich
warte wieder sehnsüchtig auf die nächste Ladung
"Gift". Leider darf ich erst Ende Dezember gehen.
So muss ich noch auf die Zähne beissen. Durch die Spastik
bin ich im Alltag ziemlich stark eingeschränkt, Transfers
fast nur noch mit Rutschbretter möglich, katheterisieren am
Morgen fast unmöglich, Schlafen auch schwierig etc...
Manchmal bin ich schon an der Grenze mit der Geduld mit mir
selber. Aber es nützt nix. Will ich raus, muss ich mir
selber eine zweite Hose darüber ziehen und mit viel Kampf
und Willen krieg ich das auch hin, auch wenn es wieder viel
länger geht als auch schon. Auch wenn es kalt ist
draussen, ein wenig "Bewegung" tut gut, also
Handbike anschnallen und ab auf die Piste - jeden
Sonnenstrahl ausnützen.
Übrigens darf ich vermutlich bei meiner jetzigen
Therapiestelle bleiben und bekomme dort eine kräftigere
jüngere Therapeutin auf ca. Februar 2007.
Gina, sie ist eine ältere Dame, ist nach der Arbeit mit mir
immer sehr "kaputt". Verstehe ich schon, es
braucht viel Saft in den Armen meine Beine festzuhalten.
Auch im Februar bekomme ich so wie es jetzt aussieht einen
Hippotherapieplatz. Das wäre schön auch hier wenigstens
einmal die Woche aufs Pferd.
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| Wie geht es Dir heute (November 2006)?
Oft wir mir die Frage gestellt, hat die ReREHA was gebracht?
Natürlich hat die ReREHA mir was gebracht. Das wichtigste:
ich kann viel länger schmerzfrei im Rollstuhl sitzen als
vorher. Die
Schultermuskeln sind stärker geworden und schmerzen
weniger. Auch kann ich die Bauchlage alleine machen. Das
Durchbewegen - was eine Therapeutin mit mir macht - geht
auch besser.
Obwohl mir das Turnen jetzt wieder schwerer fällt.
Wenn man den ganzen Tag im Training ist, geht's halt doch
viel leichter. Und die Bauchlage hab ich in Nottwil auf
rutschigem Untergrund machen können und hier halt auf dem
normalen Bett. Das rutscht dann kaum.
Da
ich nach dem Nottwiler-Klinikaufenthalt richtig
trainingssauer war, seit Wochen noch immer an einem Blaseninfekt
rumdoktore (viel Trinken spült die Keime raus) und mir auch eine schwere Verbrennung am Oberschenkel
zugezogen habe (brühend heissen Tee ausgeleert, siehe Fotos), hab
ich das Eigentraining reduzieren müssen. Noch immer
schmerzen die Brandwunden. Die Heilung wird hier noch etwas
dauern. Das passiert jedem Rollifahrer mal...
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Brandblasen
einen Tag danach -
die grösste Blase war 6 Kubikcentimenter
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heilende
Brandblasen - 14 Tage später
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Der November ist kalt und nass und so
"gewittern" meine Beine auch wieder vermehrt.
Zudem geht mein Botox-Vorrat in den Beinen langsam zu ende. Spastik/Spasmen machen mir das Leben schwer.
Meine jetzige
Physiotherapeutin sucht für mich einen geeigneteren
Therapieplatz. Sie möchte reduzieren. Es ist schwer einen
Ort zu finden, welcher Nottwil und seine
Therapie-Ausstattung inkl. ausgebildete Therapeuten nahe
kommen.
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| Wie geht es Dir heute (Oktober 2006)?
Meine
ReREHA in Nottwil von 6 Wochen ist bereits auch wieder
"Geschichte". Es war sehr streng. Ich war oft müde
und ausgelaugt abends. Meistens ging es plus minus 9 Uhr
plus los. Unterschieden wird zwischen Physio- und
Sporttherapie.
Unter Physiotherapie
gehört das tägliche Arbeiten mit einer Physiotherapeutin,
die Hippotherapie (2x die
Woche), das Laufbandtraining
(2x die Woche), das Stehtraining
(tägl. 1-2x) am Freistehbarren und die tägl. Bauchlage-Lagerung.
Zur Sporttherapie zählt
das tägliche stündige Konditionstraining
(Basketball, Chuckball, Unihockey, Tennis, Badminton,
Geschicklichkeitstraining wie Rampenfahren, Treppenfahren,
auf zwei Rädern balancieren, Hindernisse überwinden,
draussen Konditionsfahren und Handbikefahren), Schwimmen
(2-4x die Woche), Krafttraining
(tägl.) und Tischtennis.
Das harte Training hat sich gelohnt - meine
Beugespastik konnte teils in Streckspastik umgewandelt
werden. Erneut habe ich Botox erhalten und die Beine sind
bedeutend handelbarer. Dieser schöne Zustand wird leider
nur sehr kurz anhalten.
Die Ärzte haben das erste mal etwas über meinen
Querschnitt gesagt. Sie würden sich sehr wundern. Sie hätten nie gedacht,
das ich mit einer solch schweren Rückenmarksverletzung noch
soviel machen kann. Ich hätte ja auf C6 wegen meiner
Rückenmarksquetschung nur noch wenige gesunde Nerven.
Alles in allem hat sich die ReREHA für mich gelohnt. Die
"Oberkörper"-Muskeln konnten weiter ausgebaut
werden und die Bauchlage schaffe ich ganz von alleine. So
können die Therapeuten zu hause wieder gut mit mir
arbeiten. |
| Wie geht es Dir heute (September 2006)?
Mein Botoxdepot in den Beinen neigt sich dem Ende entgegen.
Ich bin demnächst in Nottwil und freue mich bereits jetzt
schon auf die Spritzen (ich, wo eigentlich eine Nadelphobie
habe).
Ich geniesse meine Swisstrac und anderen Ausflüge in
Begleitung eines sehr lieben Kollegen, welcher mich seit
meinem Austritt aus der Reha oft begleitet. Nicht immer
verkrafte ich es, wenn ich andere Reiter und Kutschenfahrer
im Gelände antreffe. Ich vermisse mein altes Hobby doch
noch sehr. Aber es nützt nichts. Das geht anderen bestimmt
auch so. Es wäre unklug ein Pferd zu haben, welches ich
nicht alleine richtig pflegen und mit ihm arbeiten kann. Ich
wäre immer auf Hilfspersonen angewiesen. Und nur dass ich
sagen kann, ich hab ein Pferd, ist gegenüber dem Tier
unfair und leiden würden schlussendlich beide darunter.
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| Wie geht es Dir heute (August 2006)?
Bin nach wie vor im Fortschrittsfieber. Fast jedes mal nach
dem Turnen gelingt die Bauchlage. Der Körper wird gewaltsam
aufgedehnt. Schmerzvoll, sehr schmerzvoll aber es muss sein.
Nur ein gerader Körper kann irgendwann mal gehen lernen.
Uebrigens: Ich bin 61 kg schwer und habe einen BMI von 20.
Ich sollte dringend
was unternehmen, damit meine Kondition wieder besser ist
ohne dass ich im Gelände verloren gehe. Mein Swisstrac ist
zwar schon ein nettes hilfreiches Ding, doch mit seinen
6 Std./km lässt es einem schon fast verzweifeln. Zudem ist
es ein bequemes Training mehr oder weniger. Aber ich will
mehr. Wie wäre es mit einem Handbike?
Das wäre lässig, dann könnte ich mit Fussgänger welche
ein normales Fahrrad haben mithalten und würde mir wieder
ein Stück Freiheit und Freude zurückbringen.
Dieser Link
ist sonst noch sehr interessant und klärt auf.
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| Wie geht es Dir heute (Juli 2006)?
Botox sei Dank - endlich wirkt das Zeugs (10 Tage
Verzögerung). Es wurden einige Muskelgruppen mehr
angespritzt wie letztesmal. So gut habe ich mich schon lange
nicht mehr gefühlt. Alles geht besser, vom Transfer bis zur
Darmpflege auch das Trainieren. Auf dem Motomed hab ich
bereits 1150m (Höchstleistung bis jetzt, sonst eher einiges
weniger) selber mit eigener Muskelkraft getreten!
Täglich lass ich mich sonst 2 Kilometer passiv durchbewegen
neu geht's ruck zuck 3-4 km. Sogar mit dem Swisstrac
war ich wieder im Gelände (Naturstrassen, meine alten
Reitwege) unterwegs - undenkbar vor den Spritzen.
17. Juli 2006: Heute bin ich genau zwei Jahre
Querschnitt-gelähmt und feiere meinen "zweiten"
Zweitgeburtstag. Die Wirkung des Botox ist etwas
zurückgegangen, trotzdem bin ich froh, dass mir das wenige
"Besser" mir auch hilft. Man muss mit wenig
Verbesserung zufrieden sein.
Neu hat mich eine Frau via Internet angesprochen, sie würde
gerne die Therapie Bowen
an mir ausprobieren. Ich darf 3x gratis hinhalten. Es ist
eine Therapie mit wenig Berührung welche die Selbstheilung
aktivieren soll. Sie hat sich mit mir aber einen ganz
schwierigen Spastikpatienten ausgesucht.
Ende Juli: Doppelte Dosis Blasenmedi und eine halbe Tablette
neues Muskelrelaxans wirkt Wunder. Dank meiner Nachbarin,
welche mehrmals in der Woche hartnäckig mit mir turnt hab
ich vor einigen Tagen das erstemal wieder mit gestreckten
Beinen liegen können ohne halten (nach 1 Std. Kampf) und am
nächsten Tag daraufhin gelang das erstemal seit weit über
einem Jahr die Bauchlage wieder (über 1 Stunde vorher
"vor"geturnt). Hilft das Bowen mit?
Und nochmals wieder ein Fortschritt. Gestern, 23.7. das
erste Mal seit langer Zeit wieder SELBER am Freistehbarren
(ohne Hilfe) 1 Minute gestanden.
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| Wie geht es Dir heute (Juni 2006)?
Meine Spastik
treibt mich noch in den Wahnsinn. Konnte kaum mehr schlafen.
Die Schmerzen kommen vor allem in der Nacht. Wenn ich am
Morgen in den Stuhl sitze, dann schweben meine Beine in der
Luft - Balance zu halten geschweige dann zu fahren eine sehr
schwierige Aufgabe. Die Hände sind ebenfalls betroffen. Sie
lassen sich nur schlecht bewegen. Die Katzen
füttern/streicheln fast nicht möglich, weil die Hände
verkrampft sind. Die Gefahr ist gross, dass ich vom Stuhl
falle. "Ware" auf den Beinen zu transportieren -
ebenfalls fast unmöglich. Bei Berührung schiessen die
Beine, meist eines höher - in die Luft.
Da es nicht so weiter gehen kann musste ich einen raschen
Termin mit Nottwil ausmachen. Ich wurde mit 24 Spritzen Botox
(Botulinum-Toxin) behandelt mit der Aufforderung mich
baldmöglichst für die zwingend notwendige ReREHA
anzumelden. So muss ich demnächst wieder für 6 Wochen nach
Nottwil in die Klinik. Davon bin ich nicht wirklich
begeistert. Es reisst mich aus meinem jetzigen
Lebensrhythmus. Es muss wohl aber sein, wenn ich möchte,
dass ich mich wieder verbessere.
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| Wie geht es Dir heute (Mai 2006)?
Eigentlich will ich ja nicht rumjammern, wenn ich in die
Welt schaue, wie es anderen geht, hatte ich ja noch Glück.
Aber es braucht selber auch ganz schön Selbstdisziplin um
nicht in ein tiefes Loch zu sausen. Meine Scheiss-Spastik
macht mich noch fertig. Statt weniger wird es immer mehr.
Jetzt sind noch Nierenschmerzen (so ein Druck, ich fühle ja
nicht mehr richtig) dazugekommen. Mein Urin hab ich mal in
ein Labor geschickt, alles in Ordnung. Dann zum
Nierenultraschall, zum Glück ebenfalls alles in Ordnung. Im
Juli geht es zum Totaluntersuch wieder ins SPZ, aber ob die
was neues rausfinden?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, weshalb die Spastik
sonst so stark geworden ist. Jetzt studiere ich schon
wieder, ob ich mich doch wieder mit Botox spritzen lassen
sollte. Ev. hat es mir doch das Schlimmste vom Hals
gehalten?
Die Rugbytrainingsaison ist beendet und wird erst
wieder ende August fortgesetzt. Neueste Fotos vom
Training - klick aufs Foto.
Copyright by Photographer Maurice André Shourot -
www.1234.li
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| Wie geht es Dir heute (19. April 2006 =
GENAU EIN JAHR ZUHAUSE)?
Heute möchte ich mich bei meinen lieben Eltern, den
Nachbarn sowie bei meinem Arbeitgeber den Winterthur-Versicherungen
ganz herzlich bedanken.
Meine Eltern unterstützen mich wo sie nur können. In der
Klinikzeit waren sie am Anfang täglich nach Nottwil
gefahren, ein Anfangsweg von 1 1/4-Std. ein Weg. Später
dann mind. 1x die Woche, dies ist bis heute so geblieben
wenn ich mag. Anruf genügt. Es
gibt viel zu tun in meinem Haushalt und im Garten.
Danke
dass es Euch gibt!
Auch meine Nachbarn springen sofort, wenn ich Hilfe
benötige. Meine Nachbarin Marianne ist jeden Tag für mich
da, füttert/mistet meine Tiere und hilft im Haushalt mit,
macht mir jene Handgriffe, welche ich nicht mehr kann oder
besser gesagt noch nicht kann. Ich bin froh, so eine gute
Fee in meiner Nähe zu wissen! Ich wüsste nicht, was ich
machen täte ohne so liebevolle Hilfe von aussen.
Nein, ich habe keine Probleme mit der Versicherung -
ich bin schliesslich bei der Winterthur
versichert. Ich habe viel Glück so einen guten Arbeitgeber
zu haben. Nicht nur versicherungstechnisch kein Problem.
Meine Sachbearbeiter, welche meinen Fall betreuen haben viel
Verständnis und bis jetzt gab es keine Probleme mit der
Bezahlung von Therapien, div. Hilfsmittel und Medizin.
Ich durfte an meinen alten Arbeitsplatz zurückkehren wieder
als IT-Assistant (Unterstützung für unsere Direktoren)
arbeiten. Und ich darf selber bestimmen was mir möglich ist
zu arbeiten. So fahre ich fast jeden Tag nach Winterthur und
arbeite 20%. Es gibt Tage, wo ich so starke Schmerzen habe,
Kreislaufprobleme und Spastiken, wo es mir nicht möglich
ist ins Auto zu sitzen. Es wäre einfach zu gefährlich so
ins Auto zu sitzen. Meine Vorgesetzten zeigen viel
Verständnis, ich arbeite dann in den nächsten Tagen alles
auf. Ich habe eine Exceltabelle kreiert. Dort trage ich
alles ein, wann ich gekommen bin, wann gegangen, mit Berech-
nung
täglicher Prozentsatz und Mittelwert. Mittelwert = soviel
Prozent habe ich im Jahr 2006 im Durchschnitt gearbeitet.
Wenn ich nicht kommen kann trage ich den Wert "0" ein.
Das gibt bis heute einen
Durchschnitt von 21%. Mein Wunschziel ist 25% zu
erreichen, wenn mein "spastisches Hinterteil"
mitspielt. Doch leider kann ich nur bedingt eine Zeit im
Rollstuhl sitzen. Dann spannt sich der Pomuskel immer mehr an und
die Beine fangen an zu wippen und immer mehr zu schmerzen.
Dann lässt die Konzentration nach und ich kann dann kaum
mehr Autofahren. So muss ich versuchen zu spüren, wann muss
ich rechtzeitig gehen, dass ich unfallfrei nach Hause fahren
kann. Ich bin dankbar einen solch hervorragenden
Arbeitgeber und tolle Vorgesetzte zu haben.
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| Wie geht es Dir heute (April 2006)?
Ich werde immer wieder gefragt, hast Du Fortschritte
gemacht?
NEIN - leider nicht wirklich. Seit einem Jahr bin ich
praktisch unverändert. Lediglich mit dem Querschnitt komme
ich im Alltag besser zurecht. Noch in der Klinik vor einem Jahr
sah es besser aus als jetzt! Letzten Monat dachte ich, es
geht vorwärts, da war ich aber inkontinent, das heisst,
wenn ich "rumpiesle", dann sind meine Muskeln
schlaff, leider auch die Blase und somit kann ich mich
besser bewegen (schon pervers). Das Catapresan musste ich
bereits wieder absetzen, weil ich eh schon einen tiefen
Blutdruck habe (im Durchschnitt 99/59 mit Puls 94) und mit dem Catapresan dann noch
tiefer wurde und mir dafür schwindelig und noch müder als
sonst.
Jeden Tag setze ich mich ans Motomed
(Link hat viel Infomaterial und Kurzfilmchen über das
Gerät drin). Der Motor dieses "Fahrrades" bewegt
meine Beine. Ich sitze von einer Viertelstunde bis zu einer
Stunde pro Tag daran. Manchmal kann ich innert 12 Minuten
über einen km mich treten lassen und manchmal habe ich so
eine starke Spastik, dass ich es nicht mal einen km schaffe.
Im Durchschnitt fahre ich in 30 Minuten knapp über 2 km. Wenn ich
einen ganz guten Tag habe, kann ich mit meiner
Restmuskelfunktion 400 Meter selber treten, im Durchschnitt
sind es aber 130 Meter. Das Motomed
Viva 2 trägt zu meinem Wohlbefinden viel dazu bei.
Stehen: NEIN, nicht wirklich. Ich stehe zwar fast
jeden Tag dank dem Freistehbarren
ca. eine halbe Stunde (manchmal geht es mir so schlecht,
starke Spastik am Abend, so dass es mir nicht mehr möglich
ist). Ich versuche es dann meist trotzdem und schaue, ob ich
den täglichen Kampf gegen die Spastik gewinnen kann. Ich
werde mit dem Motor hochgezogen und werde mit einem
"Sattel" gehalten. Selber stehen höchstens wenn
ich viel Glück habe und die Spastik
etwas nachgelassen hat nach dem Training ein paar Sekunden,
danach schiesst die Spastik sofort wieder ein und ich sitze
gleich wieder im Rollstuhl. Aber trotz all des Trainings,
würde ich es nicht machen, würde ich ganz schnell viel
abbauen und das wäre nicht in meinem Sinn. Die Spastik
drückt mir oft den Atem ab, so dass ich nach längerem
Reden in Atemnot komme.
Die Saison vom Rugbyrollstuhlfahren ist auch bald vorbei.
Unter Rolling Rhinos hab ich
einige Fotos von unserem Training drin zum Anschauen.
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| Wie geht es Dir heute (März 2006)?
Endlich Fortschritte in Sicht. Gegen die ewige Spastik habe
ich erneut ein neues Medikament erhalten. Dieses Mal
Catapresan, eigentlich ein Medi gegen Bluthochdruck, aber es
hilft auch gegen die Spastik. Jeden zweiten Tag eine halbe
Tablette genügt. Die Dosierung von zusätzlich Liorésal
ist 75mgr./100mgr. dies bleibt. Ich kann
richtig gut Einfluss auf meine Beine nehmen wie schon lange
nicht mehr. Nachteil, der Blasenschliessmuskel ist auch
schlaff geworden und ich bin inkontinent. Ich spüre meine
Blase, welche mir "sagt", dass ich aufs WC muss
und schwups, oft lang es nicht mal mehr dort hin zu kommen.
Aber Tena sei Dank. Dies spielt sich hoffentlich noch ein,
sonst wäre es wirklich nicht angenehm und es müsste eine
neue Lösung gefunden werden. Jetzt bin ich gespannt, wie lange es
geht, bis mich meine Beine wieder lernen zu tragen und wann
ich dann meine ersten Schritte wieder machen werde. Ach ja
und ich bin jetzt 62 kg schwer, einen schönen BMI von
20.71. Unter google.ch gib mal die Worte BMI und Index als
Suchbegriff ein. Es gibt darüber sehr viele interessante
Websites. Nicht alle Index sind genau gleich, aber im
grossen und ganzen schon.
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| Wie geht es Dir heute (Februar 2006)?
Leider hab ich den Februar irrtümlich gelöscht. Februar
ging es mir physisch wie psychisch nicht so gut. Nach 7
Wochen war die Botoxkur schon vorbei und nicht mehr zu
spüren. Im Nachhinein, eigentlich hat es fast nichts
gebracht. Die Physio sowie meine Mutter, welche ebenfalls
mit mir turnt, meinten, meine Beine seien bräver geworden
und würden nicht mehr so unberechenbar um sich schiessen.
Das ist ja auch schon was.
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| Wie geht es Dir heute (Januar 2006)?
Man muss auch lernen mit ganz kleinen Fortschritten
zufrieden zu sein. Die Spastik ist nach wie vor sehr aktiv,
wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im Dezember. Ich
hoffe nach wie vor auf noch mehr Verbesserung. Im Dezember
wurden im SPZ die Adduktorenmuskeln mit Botox behandelt.
Mich erstaunt, wie wehrhaft diese Muskeln immer noch sind.
Die Adduktorenspastik ist immer noch aktiv. Was verbessert
wurde ist beim Transferieren, dass es mich nicht mehr so
zusammenzieht, das Einschlagen der Spasmen wurde verringert
und ich kann diese Transfers wieder sicherer ausführen. Das
Darmmanagement klappt besser, beim Kätteln kann ich die
Beine besser auseinanderhalten und treffe so die Harnröhre
schneller. Auch habe ich wieder einen besseren Schlafrhythmus.
Vermutlich muss ich noch einmal zum Neurologen und wieder
meine Spastik vorführen. Ein Austausch vom Medikament
Liorésal (Baclofen) wurde letztesmal ebenfalls diskutiert.
Liorésal ist ein Muskelrelaxans, welches die Spastik
beruhigen sollte. Obwohl ich immer noch 100mgr./Tag nehmen
muss, nützt es kaum etwas. Das einzige was wirklich
reagiert ist "mein Hirn". Ich bin totmüde und
verschlafe den halben Tag. Auch bin ich mit
"studieren" langsam, schnell erschöpft und
vergesslich geworden. Anscheinend ganz normale
Nebenwirkungen gemäss dem Neurologen. Dieser ist
jedoch mit der Behandlung sehr zufrieden. Ich darf erst in
3-4 Monaten wieder eine Behandlung machen lassen. Früher
darf nicht gespritzt werden, da der Körper sonst
Antikörper bildet und das Botox dann nicht mehr wirken
kann.
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