mein neues Leben
im Rollstuhl

     
   

Webmasterin &
Webdesign by
Friesenlovecoach
 

 

 

Mein privater Blog 2005 - mein Leben im Rollstuhl

Archiv
2017 - 2016 - 2015 - 2014 - 2013 - 2012 - 2011  - 2010 - 2009 - 2008 - 2007 - 2006 - 2005 
 
     
Wie geht es Dir heute (Dezember 2005)?
Leider keine Fortschritte zu verzeichnen. Nach wie vor viel Spastizität und leider auch manchmal Inkontinenz. 

Kurz vor Weihnachten bekam ich endlich mein langersehnter Termin mit dem Neurologen in Nottwil. Er arbeitet seit sehr vielen Jahren mit Querschnitt- patienten, doch so etwas wie meine Spastik hätte er doch ganz selten gesehen. Das Ärzteteam vom MRI hatten so was noch gar NIE gesehen.
Ich bekam jetzt Botox (Botulinum Toxin, das stärkste Nervengift, welches man auf Erden kennt, man sagt, dass 1gr. dieses Giftes 1'000'000 Menschen töten würde) als Depot - 20 Spritzen !! - in die Oberschenkelmuskeln gespritzt. Es dauert jetzt 3-4 Tage bis man eine Wirkung spürt und dann wird in 14 Tagen ein Spiegel aufgebaut, welches meine wilde Spastik beruhigen sollte. Wirkungsdauer ca. 3-4 Monate. Ob ich damit meinen ersehnten Erfolg haben werde, muss abgewartet werden. So wie es jetzt war, ging es einfach nicht weiter. Probleme nicht nur bei der Intimpflege, katheterisieren, Darmmanagement sondern auch bei einfachen Transfers und beim Anziehen.

6. Tag, bereits verspüre ich eine ganz kleine Wirkung vom Botox. Die Beine ziehen nicht mehr ganz so sehr sich übereinander und auch beim Abführen/ Katheterisieren verspüre ich bereits eine kleine Erleichterung, d.h. die Beine kann ich besser voreinander halten.
 
Wie geht es Dir heute (November 2005)?
Wer rastet der rostet, dies gilt auch für uns Rollifahrer. Die Tage werden kürzer, es wird rasch dunkel. Oft ist das Wetter kalt und nass. Was gibt es naheliegenderes als in einer Turnhalle zu trainieren? Neu hab ich mich fürs Rollstuhl-Rugby angemeldet. Training in der Gruppe motiviert viel mehr als alleine irgendwo durchbeissen. Vom Club aus hab ich einen echten alten ausrangierten Rugbyrollstuhl bekommen. Der Sport ist ganz schön hart. Vier gegen Vier. Es gilt die Mitspieler zu blockieren, damit der eigene Mann mit dem Ball durch die Linien kommt und ein Tor erzielen kann. Das macht viel Spass. Sport soll Spastik vermindern, ich bin schon gespannt auf die Wirkung.... Habe selber gestaunt wie gut ich das erste Training von 4 Stunden weggesteckt habe. Ich freue mich bereits aufs nächste Training. 

Ach ja und ich habe wieder abgenommen. Ich wiege nur noch 63kg und habe nun den schönen BMI von 21 erreicht. Früher war ich von Medikamenten aufgeschwemmt, heute fühle ich mich wohl kann man so sagen, wenn man den Rest ausblendet.

Gefragt wird immer wieder wie geht es mit dem Autofahren? Immer besser kann ich berichten. Habe schon fast 10'000 Auto-km mit dem Invalidenumbau zu- sammen. Für mich ist es so, als würde ich diesen Umbau schon ewig so fahren.
 
Wie geht es Dir heute (Oktober 2005)?
Rekord: Neuerdings kann ich an einem guten Tag in einer Trainingseinheit auf dem Motomed ca. 3 km in ca. 30-40 Minuten treten (passiv treten). 
Davon habe ich am 2. Oktober 2005 in 14 Minuten über 1 km SELBST (aktiv) getreten. Ende Oktober; neuer Rekord, 40 Minuten Passivtreten und 5.5 km weit gekommen. Auch das Stehtraining geht wieder etwas besser, kann teilweise nach 30 Minuten ohne "Sätteli" für eine halbe Minute selber stehen, natürlich nur am Barren und mit Schutzvorrichtungen, damit nichts passiert. Das mit dem rauf und runter im Training ist nicht immer einfach fertig zu werden. Aber da müssen wir alle durch.... Dank aktivem Rollstuhltraining (einige km selber aktiv in der Natur fahren) hat meine Schultern stärker gemacht. Die Schmerzen sind nicht mehr ganz so intensiv wie vorher, aber leider immer noch da.
 
Wie geht es Dir heute (September 2005)?
Ich bin nach wie vor einigermassen zufrieden. Die Spastik macht mir auch nach wie vor zu schaffen. Es ist nicht immer einfach damit einzuschlafen. Wenigstens schaffe ich es jetzt genügend Energie zu mir zu nehmen, damit ich nicht noch mehr abnehme. 65 kg ist nämlich genug "dünn". Würde ich noch mehr abnehmen, dann hätte ich bald keine Kraft mehr fürs Training. 
Mit dem Motomed gibt es Fortschritte. An einem guten Tag kann ich mehrere Kilometer fahren (Passivtreten, in einer Trainingseinheit ca. 3 km). Das beste, was ich bis jetzt geschafft habe war 8.41 Min. selber treten und 730 Meter weit gekommen. Meist sind es aber nur so 150 Meter, was ja auch schon schön ist.
Mit dem Stehtraining schaff ich es an einem guten Tag ca. 1 Minute selber zu stehen. Meist aber auf dem linken Bein, dies ist mein "Standbein", das rechte Bein geht gerne in die Beugespastikhaltung. Ich steh dann da wie ein Flamingo.
Pro Woche fahre ich 2x zur Physio je eine Stunde und 1x die Woche kommt jemand von der Fussreflexmassage zu mir nach hause. Ich bin danach dann immer sehr k.o.. Man glaubt es kaum wie anstrengend dies für den Körper ist, obwohl man sich eine Stunde hinlegen darf dabei.
Wie geht es Dir heute (August 2005)?
Ich bin zufrieden. Ich "fahre" wieder arbeiten, wenn auch nur für ca. 2-3 Stunden am Nachmittag. Meine Spastik macht mir zeitweise noch zu schaffen. Die letzten drei Monate waren schlimm, da diese stark zugenommen hatte. Neu die Tendenz zum Glück wieder abnehmend. Es geht mir immer besser. Dank meinem Motomed, auf dem ich täglich ca. 45 Minuten trainiere. Ebenso trainiere ich mind. 1x am Tag Stehtraining auf dem Freistehbarren. Dies ist nach wie vor ein Kampf mit dem Kreislauf und mit der Spastik, den Kampf werde ich aber dank meiner Hartnäckigkeit gewinnen.
Neu fahre ich auch mit einem guten Tetra-Kollegen zum Rollstuhltraining.
Andere gehen biken und wir flitzen mit unseren Rollstühlen um die Wette...
Übrigens habe ich über 20kg abgenommen und ich fühle mich so recht wohl.

Mai, Juni, Juli leider gelöscht
Wie geht es Dir heute (April 2005)?
Ich bin seit dem 19. April 2005 wieder zuhause nach 9 Monaten REHA in Nottwil am schönen Sempachersee (www.paranet.ch).
Es könnte mir besser gehen. Ich habe seit Oktober fast keine Fortschritte mehr gemacht im Gegensatz zu den ersten Monaten. Die Spastik macht mir oft sehr zu schaffen, vor allem, wenn schlecht Wetter ist. Dann schmerzen die Beine sehr und ich fühle mich wie in einem Ritterkostüm vom Brustkorb abwärts bis zu den Knien. Da bring ich kaum "Bewegung" fertig. Dies kann mir ganz schlimme Nächte bescheren...

Archiv
2017 - 2016 - 2015 - 2014 - 2013 - 2012 - 2011  - 2010 - 2009 - 2008 - 2007 - 2006 - 2005   
 
  
retour zu Privat