mein neues Leben
im Rollstuhl

     
   

Webmasterin &
Webdesign by
Friesenlovecoach
 

 

 

Reisebericht und Fotos Teneriffa 2009


 
Blick auf die Kanaren vom Weltraum aus.
  
Frank hatte wieder viel Vorarbeit für uns geleistet. Wir wollten eigentlich in die Türkei fahren. Doch die Türken brachten es nicht fertig uns ein behindertengerechtes Zimmer zu bestätigen. Wir hatten keine Lust uns ein neues Domizil zu suchen. Unsere Wahl fiel wieder auf Teneriffa und unser Hotel Sheraton La Caleta ganz im Süden der Insel an der Costa Adeje (sprich Adeche). Buchung nur mit Frühstück, damit wir abends noch in den Ausgang gehen können. Es ist schön am Abend nochmals raus zu kommen.
  
Wir zeichnen uns jeden Wochentag die VOX-Sendungen "Menschen, Tiere und Doktoren" auf. Immer wieder zeigen sie kleine spannende Geschichten vom "Loro Parque" und von der neuen Freiflugvoliere "Katandra Treetops". Da wir wussten, wann die Voliere ungefähr eröffnet wurde, buchten wir unsere Reise. Wir wollten diese Attraktion live erleben. Mit Teneriffa wussten wir auch, was uns erwartete. Frühlingshafte Wärme und meistens viel Sonnenschein. Diesmal hatten wir zusätzlich meinen Swisstrac (Rollstuhlzuggerät) mitgenommen. Für 13 Tage gab es wie immer viel Pflegematerial für mich mitzunehmen. Für meinen Swisstrac noch Ladegerät und zwei Blechschienen um das 65 kg schwere Ungeheuer ins Auto verladen zu können. Neben dem vielen Fotoequipment nahmen wir auch wieder unser kleines Netbook mit. So konnte ich jeden Tag an unserem Reisebericht schreiben.

Was würde ich nur ohne Frank machen! Er ist so ein lieber Schatz. 
  
  
 
 1. Tag: Anreise - auf geht’s, an die Wärme
 
Es ist früh am Morgen. Wir werden von Swissport auf rollstuhlgängigen Wegen begleitet und mit dem Frachtwagen bis ans Flugzeug gebracht.
 
Am Flughafen von Teneriffa bei Cicars, unserem Autovermieter. Soviel Gepäck haben wir, vom Swisstrac bis zum Duschrollstuhl.
  
Kaum hatten wir unser Zimmer bezogen, ging es durch den Hotelpark auf die Strandpromenade.
 
Da staunte ich nicht schlecht, zwei Wiedehopfe stocherten auf der Hotelwiese nach Futter.
 
Eine grosse Kanareneidechse am Sonnenbaden.
Auf La Palma konnten wir schon dieselbe Art beobachten. Die kleinen Drachen sind richtig süss.
 
 
Fahrt bis zum Einkaufszentrum "El Duque".
Dank dem Swisstrac wurde Frank viel Schiebekraft abgenommen.
 
Frank stellte seinen Wecker auf 2 Uhr und für mich hiess es wecken um 2.30 Uhr. Mitten in der Nacht. Was für eine Tortur. Frank hatte am Vortag sein Auto bereits mit unserem vielen Gepäck bis oben hin verladen. Nur noch den Kulturbeutel fertig und los ging es um halb vier. Eine knappe Stunde später waren wir am Flughafen Kloten Zürich angekommen. Gepäck und Hilfsmittel bei AirBerlin einchecken. Der Duschrollstuhl und der Swisstrac geht als Sperrgut in den Flieger. Diesmal hatten wir eine ganze Weile beim Behinderten-CheckIn warten müssen. Wir wurden viel zu spät abgeholt. Unser Flugzeug A320 parkierte ausserhalb. Bis wir mit unserem Spezialtransporter (Frachter mit Hebebühne) ankamen, stiegen die anderen Passagiere bereits ein und wir mussten wieder eine ganze Weile warten. Da ich auf den Charly gehievt wurde (schmaler Rolli mit Hilfsräder) und durch den engen Gang geschoben wurde, war es ganz schön mühsam für die anderen Passagiere. Sie mussten Platz machen und alle auf die Seite stehen. Der schon sitzende Herr musste wieder in den Gang zurück. Ich wurde vom Personal auf unsere Sitzreihe gebracht und ich rutschte bis auf meinen Fensterplatz durch. Der 3A-Sitz ist immer für Behinderte vorgesehen, weil hier die Ganglehne hochklappbar ist. Frank musste unser vieles Handgepäck überall verteilen, weil die Maschine schon ziemlich voll war. Bis jetzt durften wir immer als erstes in den den Flieger (auch im Ausland), damit wir platziert sind, wenn die anderen Fluggäste kommen. Wir brauchen immer viel länger und die Passagiere müssen nicht warten. 
Um 6.35 Uhr war Abflugzeit, mit wenigen Minuten Verspätung ging's los.
 
Schon nach 30 Minuten schlief mir mein Popo ein, trotz Gelpadunterlage. Ich konnte nicht mehr sitzen. Der ältere Herr in unserer Sitzplatzreihe hatte Erbarmen und er konnte auf einen anderen Sitz platznehmen. Ich legte mich für die nächsten 3 Stunden hin und schlief sicher davon zwei Stunden.

Dieser Flug war leider kein Direktflug sondern mit Zwischenlandung in Fuerteventura. Was für eine trockene Insel. Sie sieht von oben nicht interessant aus. Jetzt fand ein Wechsel der Fluggäste statt. Fuerteventura-Besucher raus, Heimflieger rein. Nach einer halben Ewigkeit ging es wieder auf die Startpiste und ab nach Teneriffa.
 
In Teneriffa angekommen hiess es, alles aussteigen bitte. Der Flieger musste gereinigt werden. Wahnsinnige 5.5 Stunden bis Teneriffa (statt 4 Stunden Flug) hatten wir gebraucht. Wenn wir das vorher gewusst hätten! Da hätte ich gestreikt! Aber umbuchen ging nicht mehr. Der Samstagsflieger nach Teneriffa war bereits ausgebucht.

Endlich, "Sin barreras" holten uns ab und eine Dame begleitete mich zum Sperrgut, meinen Swisstrac und den Duschrolli abholen. In der Zwischenzeit holte Frank unser "normales Gepäck" ab. Danach gleich zu "Cicars", unser Mietauto abholen. Wir bekamen einen Ford Focus Kombi zugeteilt. Der Parkplatz am Flughafen ist eine ewige Baustelle, trotzdem geschafft und Auto gefunden. Wir waren erstaunt über das Platzangebot dieses Autos. Alles Gepäck hatte gut Platz. 

Auf ging's Richtung Los Cristianos an die Costa Adeje, Ausfahrt "La Caleta" und dann ins Hotel Sheraton. Zum dritten Mal. Wir bekamen wieder unser Zimmer 343. Es ist ein einfaches Zimmer und der Abstand zum nächsten Hotel "Riu Palace Tenerife" ist sehr gross. Vom Bett aus sehen wir direkt auf dessen Palmengarten mit Pool und aufs Meer.
Nach dem Gepäck sortieren noch schnell die Uhr eine Stunde zurückstellen, damit wir das nicht vergessen. Wir hatten eine Zeitzone überschritten. Müde waren wir, Kunststück, wir hatten bereits jetzt schon einen langen Tag hinter uns. Wir schliefen auf dem Bett erschöpft ein.

Danach waren wir wieder um einiges frischer. Frank hatte Tatendrang und wir beschlossen mit dem Swisstrac auf die Strandpromenade bis "El Duque" zu fahren. Auf dem Weg zur Promenade fährt man durch den schönen Garten des Sheraton. Bereits jetzt hatte ich schon ein erstes Highlight nach der anstrengenden Reise. Auf der Wiese stocherten zwei Wiedehopfe (schöner Wildvogel mit Haube) nach Nahrung. Kaum auf der Strandpromenade, das nächste Highlight für mich, eine wunderschöne grosse Kanaren-Eidechse, wie sie auch auf La Palma vorkommt. Frank kam das gerade recht, er hatte seine ersten Fotomotive gefunden. Ich liebe Tiere. Sie sind so süss und sie machen mir eine grosse Freude. Wir hatten einen riesigen Hunger und freuten uns auf unser Stammrestaurant "Bianco". Doch leider, es gab es nicht mehr. Vermutlich hatte das Restaurant nicht mehr rentiert und der Besitzer musste es schliessen? Das hatten wir fast nicht glauben können, das Restaurant hatte ja immer Gäste. Sehr schade. Ich war totmüde und hatte keine Geduld mehr lange rumzufahren und ein neues Restaurant zu suchen. So assen wir in einem Schnellrestaurant (der Hunger treibt's rein). Mit halbgeschlossenen Augen ging's zurück und bereits um 19 Uhr fielen wir total kaputt ins Bett. Für mich war der Tag zu lange und zu anstrengend. Mir schmerzte der ganze Körper (Rache ist süss). Ferien sind schön, aber sehr anstrengend für mich.
  
 
   
 
 2. Tag: Ausruhen, Tag im Hotel
  
Ausflug an die Strandpromenade
 
Jeden Abend in den Ausgang. Wir lieben Pizza.
 
Noch immer war ich totmüde von der spastischen (k'r'ampfigen) Nacht. Es nützt nichts. "Auf", hiess es, "ab zum Frühstück!". Auweia, jetzt fiel es mir auf, ich hatte gestern mein Magnesium vergessen. Magnesium hilft Muskelkrämpfe zu reduzieren. Ich muss davon die doppelte Menge wie ein Sportler nehmen.

Vom "Buffetsaal" waren wir enttäuscht. Das Brotwaren waren nicht wirklich frisch gebacken und sonst? Wir hatten das Buffet besser in Erinnerung. Habt das Sheraton abgebaut oder waren wir von Sardinien her verwöhnt?

Mittagszeit, noch immer hatte ich starke Schmerzen und fühlte mich erschöpft. Dagegen mussten wir was unternehmen und mich ablenken. Wir entschlossen uns, raus an die Sonne, ich mit dem Swisstrac und Frank ausgerüstet mit dem neuen grossen Objektiv um damit das Fotografieren mit ihm zu üben. Frank hat sich dieses 100-400er Canon Objektiv für die ganze Ferienzeit mieten können. Warum sich ein so teures Objektiv kaufen, wenn man nicht weiss, ob man mit ihm zurecht kommt oder ob es das ist, was man gesucht hat? Mit diesem Objektiv konnte Frank ganz fantastische Bilder schiessen. Frank merkte schnell, dass man zum Objekt einen grossen Mindestabstand (ca. 2 Meter) einhalten muss. Das war nicht immer einfach, teils ärgerlich bei Platzmangel oder wenn das Objekt schon weg war (Tiere). Um optimal ausgerüstet zu sein, hatte Frank alle seine Objektive mitgenommen, um passend wechseln zu können. Wir haben dieses Mal wirklich ganz schön viel Material für das Fotohobby mitgeschleppt, da auch ich gerne mit der kleineren leichten (alten) Canon EOS 350 fotografiere. Franks kleine Taschenkamera von Futji (Taschenkamera) macht im grossen und ganzen auch gute Bilder. Man kann ja nicht immer alles mitnehmen. Wenn auch nicht alle unsere Fotos gelingen, man freut sich doch über die dennoch vielen besonders gut gelungenen. Ausserdem hatten wir die tolle HD-Filmkamera dabei. Der Unterschied zur gewohnten Qualität ist enorm. 
 
Wir spazierten an der Promenade entlang bis zum "Playa de Fañabé" in Richtung "Las Americas". Soweit kamen wir bis jetzt noch nie. Der Swisstrac leistete uns sehr gute Dienste. Mein Rücken wurde einigermassen geschont und Franks Kräfte ebenfalls. Hier hat es sehr viele Restaurants zur Auswahl, einige sogar mit Rampen für Rollstuhlfahrer.
  
Die Sonne schien giftig vom Himmel. Die Temperatur stieg auf 31 Grad und Schatten hatte es nicht viel. Frank war nach dem Spaziergang fix und fertig. Mir fiel es erstaunlicherweise nicht so schwer, da ich durch den Querschnitt nicht ganz so temperaturfühlig bin. Bei solchem Wetter müssen wir Rollifahrer eher aufpassen, dass wir uns nicht überhitzen, weil wir nicht schwitzen können. Der kleine Ausflug hatte uns aber gut getan. Danach hatten wir uns wieder auf unserem schönen Hotelbett breit gemacht und sind eingeschlafen. Der Körper hatte sich die Erholung genommen, die er dringend gebraucht hatte. So eine Umstellung von zuhause von "saukalt" und hier die 31 Grad. Das war schon krass.
 
Abends gingen wir in den Ausgang, in ein italienisches Restaurant bei El Duque zum Pizza essen. Wie schön, man konnte bis am späten Abend gut im T-Shirt im Gartenrestaurant sitzen. Genau das lieben wir u.a. an Teneriffa.
 
  
 
 3. Tag: Ausflug in den "Jungle Park"
 
Frank in seinem Element. 
Hier mit dem Leihobjektiv von Canon 100 - 400. Damit konnte er fantastische Tierfotos schiessen.
 
faszinierender Weisskopfseeadler
Frank und Petra mit Swisstrac. Für solche Bilder stellt Frank seine Kamera aufs Stativ mit Selbstauslöser.
 
 
Die Strelizie - die Blume der Kanaren
wunderbare Kopfstudie eines Geiers "Zisch ab und lass mich schlafen!"...
 
Flugshow: Ein Falke hüpft von Kopf zu Kopf. Auch grosse Marabus fliegen in der Flugshow mit.
 
Die Falkner lassen die Greifvögel über die Köpfe
der Zuschauer fliegen. Hier ein Geier...
 
.... und noch einer
Auch viele andere Tiere sind im "Jungle Park" zu sehen. Schau mir in die Augen Kleines.... (Puma)
  
Der weisse Tiger schmust mit seinem Lieblingskratzbaum.
 
Wir waren für meine Verhältnisse früh aufgestanden. Es dauert ja immer eine ganze Weile, bis wir mit meiner Pflege am Morgen durch sind und dann los können. Frank wollte unbedingt in den "Jungle Park" (er ist bei uns in der Nähe Richtung Arona), um mit seiner guten Kamera und dem grossen Objektiv gute Fotos zu schiessen. Wir waren letztes Jahr schon einmal dort. Es ist schön, doch sehr steil am Hang angelegen und nicht Rollstuhl geeignet. Wir hatten ja glücklicherweise meinen Swisstrac dabei. Dann kann sich Frank ganz auf sein Foto- und Filmhobby konzentrieren. Als erstes stürzte sich Frank auf die Flugshow, wo diverse Greifvögel und viele storchähnliche Vögel gezeigt wurden. Ich hatte mich vom Swisstrac in den Schatten ziehen lassen und Frank hatte sich dann eine optimalere Position für die Aufnahmen gesucht. Eine spanische Familie setzte sich unanständig nahe bei mir hin und husteten dann Minuten später wie die Weltmeister. Bevor ich flüchten konnte, hatte der Spanier mich bereits mit Spucke übersprüht. Igitt - Panik! Seit dem hatte ich wirklich Angst vor der Schweinegrippe. Ausgerechnet an diesem Tag hatten wir unseren Mundschutz und das Desinfektionsmittel im Hotelzimmer gelassen. Jetzt glaubte ich, dass ich die nächsten 10 Tage lang Angst haben müsste, infiziert zu sein (Inkubinationszeit). Das kann ich Euch sagen, die nächsten Tage konnte ich nicht wirklich geniessen. Allgegenwärtig war der Gedanke an diese sch.... Schweinegrippe.

Die Spanier sind bekannt, dass sie mit Tieren eher einen raueren Umgang haben als wir Schweizer oder Deutsche. Die Angestellten im Park gingen oft nicht zimperlich mit den Vögeln um. Uns taten die Tiere leid. 
 
Frank knipste den ganzen Tag profimässig und konnte wirklich sehr viele tolle spezielle Fotos schiessen.
 
Die steilen Wege sind lieblos und halbpatzig mit Teer gepflastert worden. Sie waren sehr uneben und es schüttelte mich so richtig durch. Wirklich gut, hatte ich meinen Swisstrac dabei. So konnte ich mich gut mit den Händen festhalten. Eigentlich verrückt, dass wir an einen so schwierigen Ort für Rollstuhlfahrer hingefahren sind. Mein armer Rücken! Ich musste teils weniger als im Schritttempo fahren, damit mein Körper mit den rumpeligen Wegen einigermassen zurecht gekommen war. Frank hatte mich mehrmals gefilmt, wie ich auf dem Gelände herumgefahren war, damit man sich das zuhause vorstellen kann, wie schwierig das für mich war. Aber wenn man die vielen schönen Fotos zuhause ansehen konnte, hatte man sich doch wieder gefreut, diesen Ausflug gewagt zu haben.

Mir ging es am Abend immer noch erstaunlich gut, ich hatte fast keine Spastik und Schmerzen mehr. So hätte es immer sein können. Hatte das dem Körper gefallen, so durchgeschüttelt zu werden? Kaum vorstellbar. Oder war es einfach die Abwechslung an der Wärme und wieder schön draussen und abgelenkt zu sein?

Am Abend gingen wir nach "Playa de Fañabé" in den Ausgang.
 
 
 
 4. Tag: Ausflug nach Vilaflor und Granadilla
 
Ausflug Panoramafoto Nähe Vilaflor. Immer wieder findet man Terrassierungen, mit Weinanbau oder Kartoffelfelder. Die Vegetation ist sehr trocken. Weiter oben findet man Kiefernwälder, welche die Feuchtigkeit aus den Regenwolken "trinken". Nicht immer sind die Berge wolkenfrei.
 
Prost, keinen Abend ohne Sangria
 
wir gönnen uns ein kleines Dessert
 
Wir hatten den Tipp bekommen, dass die Stecke zwischen Vilaflor und Granadilla sehr schön sein soll. So planten wir einen Kurztrip und fuhren auf der Autobahn Richtung Flughafen Süd. Bei Abfahrt Arona fuhren wir raus. Jetzt ging es Richtung vom Nationalpark "El Teide". Immer den steilen Berg hinauf. Unser Ford Focus Kombi mit seinem schwachen Motor hatte ganz schön viel Mühe. Schade für das Auto, weil wir es so hochtourig quälen mussten, um im ersten Gang den Berg rauf zu kommen. Es war eine ganze Strecke bis wir endlich Arona erreichten. Weiter ging es sehr kurvenreich Richtung Vilaflor. Vilaflor ist mit 1500 Meter die höchstgelegenste Gemeindeverwaltung der Insel. Wir mochten nicht aussteigen und fuhren noch kurvenreicher wieder bergab bis Granadilla. Wir fuhren auf den Serpentinen durch den Kiefernwald. Links Blick auf die Bäume und das Vulkangeröll. Rechts hatte man eine gute Aussicht auf die Ostküste. Diese Fahrt können wir allen empfehlen, eine wunderschöne Gegend. Von Granadilla aus ging es wieder Richtung Autopista ins Hotel zurück. Aus dem vermeintlichen Kurztrip wurden 3 anstrengende Stunden. Ich war danach wieder sehr erschöpft. Aber irgendwie mussten wir mich ablenken und Frank möchte ja auch was erleben.

Wir wollten noch etwas für unsere Gesundheit machen. Das Sheraton hat mehrere schöne grosse Pools. Der am Strand nächsten gelegene grosse Pool ist rollstuhlgängig, jedoch nicht beheizt (und somit saukalt). Wir hatten unsere Neoprenanzüge mit dabei und ich noch meine Sicherheitsweste. Frank kam sehr ungern mit ins Wasser. Es sei sehr kalt, meinte er. Ich hatte dann mutig alleine einige Runden geschwommen (zur Wiederholung, ich spüre die Kälte ja nicht so gut wie Frank). Frank hatte die beiden Wiedehopfe (Vögel) wieder auf der Wiese entdeckt. Mit der Filmkamera ausgerüstet ging er lieber auf Bildmaterialfang. Es wurde bald auch mir zu kalt. Frank fuhr den Duschrollstuhl ins Wasser, so dass ich rücklings draufschwimmen konnte. Mit wenig Kraftaufwand konnte er mich alleine aus dem Wasser ziehen. Danach ging es ins Hotelzimmer, ganz lange heiss duschen. Nach der Dusche hatte ich aber viel kältere Beine als nach dem eiskalten Wasser.
Die oberen Sheraton-Pools sind nur bis ans Wasser rollstuhlgängig, danach muss man via Treppe rein. Vorteil, dafür ist das Wasser beheizt. Wir wollten das nächste Mal lieber wieder wärmer baden gehen. Wir schaffen das schon mit dem Transfer, sagten wir uns.
 
Nach dem Duschen war ich noch mehr erschöpft und mir tat alles weh. Das war wohl wieder viel zu viel für mich. Anschliessend hatten wir uns auf dem Bett ausgeruht. Zum Abend sind wir noch in der Nähe vom "Plaza del Duque" wieder italienisch essen gegangen.  
  
   
 
 5. Tag: Ausflug zum "Loro Parque 1" (unser 4. Besuch)
 
Der Swisstrac ist ideal. Die Wege im Park sind gut rollstuhlgängig.
 
Frank hatte uns mit dem Mietobjektiv von Canon viele wunderbare Fotos machen können.
 
Nektar trinkender Allfarblori in der Freiflugvoliere "Katandra Treetops".
  
Den Papageien gefällt es in der Freiflugvoliere. 
Hier ein kopulierendes Edelpapagei-Pärchen.
 
Salomonenpapagei in seiner ganzen Pracht
 
Fächertaube, auch Krontaube genannt
 
Ein Tierpfleger füttert den Rosenkakadu von Hand.
 
Prachtamazone. Alle Volieren wurden mit Seilen ausgestattet. Papageien lieben es zu turnen.
 
turnender Dunkelroter Ara
 
Gelbwangenkakadu (wie mein Johnny einer war)
 
Inkakakadu
 
Palmkakadu beim Walnuss fressen
Weisshaubenkakadu
 
Kea (Neuseeländer) - sie sind besonders spielfreudig und anspruchsvoll in der Haltung
 
Felsenpinguin - ein Bewohner des "Planet Penguin"
 
Nach dem kalten "Planet Penguin"-Besuch ging es mir gar nicht mehr gut.
 
Frank stellte unseren Wecker auf 6 Uhr. Bis wir mit mir fertig waren, war es schon halb Acht Uhr. Höchste Zeit, dass wir zum Frühstück kamen. Die Fahrt dauerte fast 1.5 Stunden auf der Autobahn Richtung Santa Cruz nach Puerto de la Cruz. Wir waren ja schon so gespannt auf die neue Attraktion, der Freiflugvoliere "Katandra Treetops". Katandra ist aus der Sprache der Aborigines (Australien) und bedeutet: "Gesänge der Vögel". In der Freiflugvoliere leben ca. 150 Vögel, vor allem aus dem australischen, teilweise auch aus dem asiatischen Bereich. Die Tickets hatten wir schon im Vorfeld gekauft, um nicht anstehen zu müssen. Swisstrac an den Rollstuhl gedockt und los ging's. Rein in den Park und gleich links zur Freiflugvoliere (nicht beirren lassen, steht Ausgang dran) gedüst. Wir wollten dort sein, bevor die ganzen Menschenmassen ankamen. Der Loro Parque ist schliesslich der meistbesuchte Zoo in Europa. Wow, die Freiflugvoliere ist wirklich gut  gelungen. Da stand schon Mario, der Tierpfleger bereit. Den kannte ich aus der TV-Serie "Menschen, Tiere und Doktoren". Er hat den Job auf die Vögel aufzupassen. Gleich kam der grosse blauschwarze Arakakadu (auch Palmkakadu genannt) mit den roten Wangen angehüpft mit seiner imposanten Federhaube und setzte sich neben mich. Ich war vom ersten Augenblick in den Bann gezogen. So ein Prachtstier. Ich stützte mich mit der Hand am Geländer ab, auf dem er sass. Der Vogel kam neugierig an meine Hand ran und ich bot dem Vogel durch meine Handgestik an, dass ich ihn gerne kraulen würde. Er senkte sofort seinen Kopf und kam auf Tuchfühlung an meine Hand heran - "mich bitte schön Köpfchen kraulen". Was für ein Erlebnis! Ich fragte Mario, ob es sich um Christoph handeln würde. Mario bejahte es. Das ist der Lieblingsvogel von Dr. Matthias Reinschmidt, dem Kurator des Loro Parques. Er hatte den Arakakadu 2004 liebevoll von Hand aufgezogen. Christoph kannte ich auch schon aus der VOX-Sendung aus "Menschen, Tiere und Doktoren". Der Arakakadu hatte ein noch weicheres Gefieder als Johnny, mein leider verstorbener Gelbwangenkakadu (den durfte man aber nicht einfach so anfassen, da wäre der Finger nach ein paar Sekunden blutig gebissen worden). In die Freiflugvoliere würden sie niemals solche rabiaten Vögel reinsetzen. Frank hatte die ganze "Vogel kraulen"-Aktion gefilmt. Ein Besucher meinte, er müsste den Arakakadu am Schnabel ärgern, ein anderer meinte, er müsste seine mitgebrachten Erdnüsse verfüttern. Mein Einwand mit Aufklärung wegen der gefürchteten Aspergillose nützte nichts und Mario war auch nicht mehr in der Nähe. In der Voliere führten Holzstufen in die Höhe und in der Mitte ist eine Hängebrücke über den Blätterwald gebaut worden. Was für eine tolle Idee. Schade, natürlich ist diese Attraktion nicht rollstuhlgängig. Oben sassen die ganzen Papageien und Frank schoss über 200 der schönsten Volieren Fotos. Ein Lori flog Frank immer wieder an, setzte sich auf ihn und zwickte Frank, wo er nur konnte. So ein kleiner Frechdachs. Das hat Frank unserer verstorbenen Graupapageiendame Coci zu verdanken, dass er keine Angst mehr vor Vögeln hatte. Erst beim Ausgang hatte ich das Schild gelesen, Vögel nicht anfassen. Au weia. Als Papageienfreundin weiss ich das ja eigentlich, dass man fremde Papageien nicht anfasst. Aber ich war so hin und weg von diesem faszinierenden Kakadu und wer kann einem süssen Kerl schon eine so liebe Aufforderung widerstehen? Mario war ja dabei und hätte mich bremsen können, hatte aber nichts gesagt, vermutlich weil der Vogel freiwillig zu mir kam und ich den Vogel vorher gefragt hatte? (gegenseitige Körpersprache). Oder war es wieder ein Rollstuhlbonus?
 
Wir sind danach in die Orcashow gegangen. Es wurde vor allem die junge Orcadame "Skyla" vorgeführt. Die Show war anders als im 2008. Da hatten wir uns schon gewundert, dass die anderen drei Wale weggesperrt worden sind und nur gegen den Schluss drei Orcas kurz im Becken waren. Am Weihnachtsabend mussten wir erfahren, dass am 24. Dezember der 14-jährige "Keto" im Morgentraining seinen Trainer tödlich verletzt haben soll. Das hatte uns schwer getroffen. Zum Glück ist jetzt durch die Obduktion herausgekommen, dass der Tiertrainer durch einen Unfall gestorben ist (keine äussere Gewalteinwirkung) und der Wal nicht schuld ist an seinem Tod. Pressemitteilung.
 
Frank hatte auch diese Orcashow gefilmt. Schon während der Show hatten wir diskutiert, wie hart es für die Tiere (auch die umliegenden!) sein muss, den ganzen Tag durch die laute Musik/Moderation beschallt zu werden und nicht weggehen zu können!
 
Der Park füllte sich und es wurde schwierig durch die ganzen Menschenmassen zu fahren. Der "Planet Penguin" gefiel mir zwar immer wieder gut, doch die Kälte darin machte mir heftig zu schaffen. Eigentlich wollte ich danach bereits zum Hotel zurück, da mir alles anfing weh zu tun. Wir machten aber noch kleinere Abstecher, auch bei der "Loro Parque Fundacion" vorbei. Für meine beste Freundin, für Frank und für mich T-Shirts kaufen. Die kleine Ablenkung tat gut, ich konnte mich etwas erholen.
 
An der Sonne ging es mir wieder besser. Zum Abschluss gingen wir nochmals in die Freiflugvoliere und wieder hatten wir tolle Fotos aber auch Begegnungen mit den Vögeln machen können. Ein Molukkenkakadu zeigte seine Demontage-Qualitäten und zerlegte ein Seilhalter der Hängebrücke. Typisch Kakadu! (beim nächsten Besuch war der Molukkenkakadu nicht mehr in der Voliere anzutreffen).

Abends ging es in den Ausgang zu "Playa de Fañabé" ganz einfach in den McDonald, Frank konnte seinen Hamburger essen und mir reichten einige wenige Pommes Frites. Ich hatte einfach keinen Hunger. Wir müssen ja nicht zwingend jeden Tag edel Essen gehen. 

Die Stiftung Fundacion Loro Parque schützt die Papageien.
 
Link zum Loro Parque
  
  
 6. Tag: Badetag im Hotel
 
Ausblick vom Dach auf den wunderschönen leider unbeheizten Pool und den grosszügigen Garten des Sheraton
 
Jeden Tag hatte ich teils in Stichworten am kleinen Netbook für unseren Ferienbericht geschrieben.
 
Franks Fototour durchs Sheraton. 
Vom Dach aus Blick auf unseren beheizten Pool.
 
Einstieg, leider für uns Behinderte hier nur via Treppe möglich.
Damit ich mich nach dem anstrengenden Vortag ausruhen konnte, hatten wir uns entschlossen bei diesem heissen sonnigen Tag einen schönen Relaxtag im Hotel zu machen. Die Hotelanlage hat solch schöne Pools, das musste man schon ausnutzen mit Schwimmen. Wir wollten diesmal in den warmen Pool rein. Damit ich nicht so rasch auskühlte zog ich mir meinen Neoprenanzug an. 
Frank organisierte uns am Pool noch mehr grosse Handtücher. Ich fuhr mit meinem Rollstuhl vor die Treppe. Frank half mir beim Rollstuhl-Bodentransfer und ich rutschte dann Stufe für Stufe ins herrliche Wasser. Schön! Das Schwimmen tat gut und half mir bei meinen verspannten Schultern. Frank konnte es nicht lassen und war mit Filmen und Fotografieren in seinem Element. Ich muss nicht erzählen, dass ich zu seinen Lieblingsmotiv zähle. Nach dem Schwimmen überlegten wir uns, wie ich am besten wieder aus dem Wasser komme. Wir kamen auf die Idee, die Sonnenliege ganz Nahe an die Treppe zu stellen, damit ich einen nur halb so hohen Transfer machen musste. Jetzt noch schnell die Liege mit den Handtüchern auslegen. Ein Poolangestellter half uns, mich von der Treppe des Pools auf die Liege zu heben. Geschafft. Wir hatten noch eine ganze Zeit die wunderbare Sonne genossen und ein feines Eis geschleckt. Später ging es unter die heisse Dusche und ausruhen. Jetzt merkten wir, dass wir die Sonne gar nicht mehr gewohnt waren und fühlten uns fast etwas fiebrig.

Frank und ich lieben italienisches Essen. Oben im Städtchen bei "El Duque" assen wir wieder eine sehr feine Pizza. Ich kann nämlich mit Meeresfrüchten gar nichts anfangen und Frank mag ja auch nicht alles.
  
  
 
 7. Tag: Ausflug zum Nationalpark "El Teide"
 
Früh aufstehen und ans Buffet. Kein Tag ohne Crêpes und Früchte.
  
Frank. Der Nationalpark "El Teide" -
immer wieder eine faszinierende Welt
 
Panoramafoto von einem Aussichtspunkt des Nationalparks. Rechts steht unser Mietauto (ich drin).
Diese Kiefern sind ganz typisch für Teneriffas Nationalparks.
  
Nationalpark "El Teide" und im Hintergrund links die kleine Insel "La Gomera".
 
Einige Fotostops erlebe ich "nur" mit Blick aus dem Auto heraus (zu schwierig um auszusteigen, lieber meinen Rücken schonen).
 
Zu müde für den Ausgang. Wir gönnen uns im spanischen Restaurant "La Vente" im Sheraton ein leckeres Menu.
 
Sonnenuntergang - 
welch schöne Farben die Natur doch zaubern kann.
 

Wir waren wieder früh aufgestanden um den "Parque Nactional del Teide" zu besuchen. Über die "Autopista" (Autobahn) fuhren wir den Berg rauf nach Arona und Vilaflor, durch die schönen Kiefernwälder auf über 2000 Meter. Wir hielten immer wieder an, um die fantastischen Aussichten unter strahlend blauen Himmel zu geniessen. Frank filmte und fotografierte diese Schönheiten der Natur. Wir hatten einen unglaublich klaren Blick auf die Inseln "La Gomera" und "La Palma". Weit hinten glaubten wir sogar "El Hierro" erkannt zu haben.
Wir hatten geplant, dass ich mit dem Swisstrac beim "El Roque" eine kleine Strecke auf einem Wanderweg zurück legen könnte. Doch mein Rücken machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es klemmte sich einen Nerv ein und wir mussten schon relativ früh wieder zurück. Wie schade. Jede kleinste Bewegung in den Rücken liess mich aufschreien. Trotzdem hatten wir kurz den "El Teide" mit seinen 3718 Meter sehen können, die Corona, das Lavafeld und die spärliche Vegetation. So ein Vulkan hat etwas ganz faszinierendes an sich. Man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten versetzt. Der Teide ist uns immer wieder einen Besuch wert. Gut waren wir so früh unterwegs, denn auf dem Nachhauseweg ins Hotel zogen Wolken den Berg hinauf und versperrte teils die Sicht ins Tal.

Zur Entspannung hatten wir am Nachmittag noch einige Runden im Pool gedreht. Durch den leichten Wind war es nicht mehr ganz so warm wie am Vortag. Es hat aber trotzdem gut getan und meinen Rücken etwas gelöst. Besonders die lange heisse Dusche danach ist für mich wie "Wellness".

Ich fühlte mich erschöpft und wir reservierten uns abends im Hotel, im spanischen Restaurant "La Vente", einen Tisch. Das gehobene Ambiente überraschte uns. Bis jetzt hatten wir es nie geschafft bis hierher zu finden. Uns schreckte die kleine Treppe ab, es gab aber einen einfachen Weg durchs andere Restaurant. Es gab sehr feine Menus im "La Vente" und wir liessen uns verwöhnen. Keinen Abend ohne unsere Sangria!
 
 
 

 8. Tag: Rollstuhltraining in Los Cristianos
 
Nicht alle Tische sind mit dem Rollstuhl gut unterfahrbar. Die am Pool sind es leider nicht. So mussten wir drin essen, weil ich Nackenschmerzen bekam.
 
Ausflug zur Strandpromenade von Los Cristianos, einer Touristenhochburg ganz im Süden von Teneriffa
 
Witzige Architektur eines Hotels.
 
Hier gab es ein ganz liebesbedürftiges "Büsi" (schweizerdeutsch für Katze), welches beschmust werden wollte... 
 
Franks Fotosafari: guter Schnappschuss - 
ein Wiedehopf wirft sich einen gefundenen Wurm
in den Rachen
  
"Sheraton by Night" - 
Aussicht in den beleuchteten Garten, den Pool und auf das Meer. Die Sonne war soeben untergegangen. 
 
Das warme Wetter wollten wir ausnutzen und ich schlug vor, in die Touristenhochburg nach Los Cristianos zu fahren, damit ich an der Promenade Rollstuhltraining machen konnte. Hier hat es auch einen Strand und die "Billigtouristen" tummelten sich in Massen am Strand und auf der Promenade. Sie zeigten unverfroren ihre nackten dicken "Bierbäuche, Speckringe, Cellulitte und Hängebusen". Viele Leute haben heutzutage einfach keinen Anstand mehr. Leichte Kleidung darüber würde doch schon ganz anders aussehen!
Es gab etliche Wellenreiter, die ihrem Sport frönen konnten, so gross waren die Wellen. Wir hatten von der Strandpromenade einen guten Blick auf unser rotes Hotel, welches sich gut von der Landschaft und den anderen Bauten abhob. Touristenhochburgen sind halt nicht unsere Welt. Also schnell wieder in unser Hotel zurück. Es wurde von Stunde zu Stunde mehr bedeckt und der Pool machte uns nicht mehr an. Man konnte sich auch anderweitig entspannen. Ich war auf dem Bett eingeschlafen und Frank ging in dieser Zeit auf "Fotosafari". Später schrieb ich wieder fleissig an unserem Reisebericht. Das gibt immer viel Arbeit, macht aber Spass und wir haben jeweils schöne Erinnerungen an unsere Reisen. Auch unser grosser Bekanntenkreis erfreut sich an den Berichten.

Abends fuhren wir wieder nach Adeje zu einem Restaurant lecker essen.
   
  
 9. Tag: Besuch des "Loro Parque 2" (unser 5. Besuch)
 
Begrüssung von dem Palmkakadu Christoph
 
"bitte Köpfchen kraulen"
 
ein seltener Borstenkopfpapagei
 
"Nieder mit den Ästen!", ein Salomonenkakadu beim Turnen und Werkeln.
  
Schildsittiche sind freudig am Palmen zerlegen. Ich befürchte, dass die Freiflugvoliere in einem Jahr nicht mehr so gut aussieht. Papageien sind sehr nagebedürftig.
 
Eine Edelpapageihenne beim Frühstück...
 
... und auch die Allfarbloris lassen sich die Früchte schmecken.
 
Dr. Matthias Reinschmidt, der Kurator des Loro Parques, bei der Inspektion der Freiflugvoliere.
  
Die Freiflugvoliere am Morgen, es hatte noch keine anderen Besucher.
Es gibt auch andere Tiere im Loro Parque zu sehen. Hier die Tigerdame Saba nach ihrer Mahlzeit.
 
In der Papageienshow zeigt ein Dunkelroter Ara, dass er "zählen" kann ;-).
 
Das war wieder ein schöner Tag.
 
Die Bimmelbahn des Loro Parques.
 
Das war bereits unser 5. Besuch des Loro Parques. Wir waren ganz früh aufgestanden um bei den ersten Gästen des Parks zu sein. Wir stürzten uns wieder zur Freiflugvoliere und tatsächlich, ausser den Tierpflegern, welche grad dran waren die Vögel zu füttern und der Gärtner waren noch keine Besucher da. Ich hielt nach Christoph, dem blauschwarzen Arakakadu Ausschau. Und tatsächlich. Da kam er im Sturzflug angeflogen, hockte sich einen Meter entfernt vor mir hin für ein paar Sekunden, musterte mich und kam dann gleich an meine Hand - "bitte Köpfchen kraulen". Auch dieses Mal konnte ich diesem faszinierenden Tier nicht wiederstehen. Frank konnte im ersten Augenblick gar nicht so rasch seine Kamera auszupacken. Als dann später ein Gleitschirmflieger sehr nahe über die Freiflugvoliere schwebte, erschraken viele Papageien und flogen kreischend im Schwarm umher. Ich war gespannt, ob ich dieses Mal den Kurator Dr. Matthias Reinschmidt wieder sehen würde. Und tatsächlich. Dr. Reinschmidt und der Tierarzt Dr. Heiner Müller betraten mit zwei anderen Personen die Voliere. Sie hatten eine Besprechung und waren eifrig am Diskutieren. Dr. Reinschmidt inspizierte von weitem meinen Swisstrac. Da er Blickkontakt hielt, winkte ich ihm. Er lachte und winkte freundlich zurück. Später wechselten wir noch ein paar Worte und er wünschte uns noch viel Spass im Park. Ich war gut drauf an diesem Tag.
Wir hatten an diesem Tag viele Meter gemacht im Park, die Papageienshow besucht, die  Seelöwen- und die Delfinshow besucht. Und Frank hatte wieder viel Foto- und Filmmaterial geschossen. Von den beiden Loro Parque-Tagen hatte Frank am Schluss über 900 Fotos gemacht. Es ist für uns immer ein ganz grosses Highlight unserer Teneriffa Ferien, wenn wir diesen Park besuchen. 

Eigentlich könnten wir im Hotel essen, doch Buffet lohnt sich für mich nicht, da ich jeweils ganz wenig auf einmal essen kann. Abends waren wir wieder in die Pizzeria San Marco an der Strasse von El Duque gefahren. Hier kann man sehr lecker essen für wenig Geld. Was brauchen wir mehr. Vor allem das Dessert Tiramisu ist der Hit!
   
  
 
 10. Tag: Badetag im Hotel
 
im beheizten Pool relaxen
 
Abends in den Ausgang nach "Playa de Fañabé"
 
Nach einem Ausflugtag folgt für uns wieder ein Relaxtag im Hotel mit lange schlafen und spätes Frühstück. In unserer zweiten Ferienwoche sind viele Gäste mit kleinen Kindern angereist. Und wenn man später aufsteht, dann kann man nicht wirklich in Ruhe frühstücken. Wir hatten uns entschlossen, lieber früher aufstehen und dann später nochmals aufs Bett liegen in Zukunft.
 
Frank hatte die Idee, das Nachbarhotel Riu Palace de Tenerife anschauen zu gehen. Wir hatten im Internet rasch nachgeschaut. Im Holidaycheck wird dieses Hotel mit 94% Weiterempfehlungsrate bewertet. Gut, das wollten wir jetzt genau wissen. Von aussen sieht es sehr interessant aus. Frank holte meinen Swisstrac aus dem Auto und los ging es. Schon die Anfahrt ans Hotel begeisterte uns nicht wirklich. Ich koppelte meinen Swisstrac ab und parkierte ihn vor dem Hotel. Die Lobby ist altmodisch und dunkel. Frank fragte an der Rezeption nach, ob wir ein behindertenfreundliches Zimmer anschauen dürften. Sie versprachen eines herzurichten und wir dürften in der Zwischenzeit das Hotel anschauen. Das Hotel verfügt über mehrere Lifte, aber sehr enge. Wir fuhren zuerst nach oben. Keine Rampe, ich konnte nicht auf die Terrasse. Uns interessierte der Poolbereich und wir fuhren ganz nach unten. Ach Du Schreck. Der Poolbereich war total überfüllt, eng mit Liegestuhl an Liegestuhl und das Durchschnittsalter 80+. Der Pool ist allerdings rollstuhlgängig und beheizt. Nein danke sagten wir uns. Wir meldeten uns wieder in der Rezeption und wir durften ein Behindertenzimmer anschauen. Jetzt wo wir schon da waren, wollten wir es wissen. Dann der nächste Schreck. Ich musste mich mit meinem Rolli durch die zweite Türe ins Schlafzimmer durchquetschen, das Badezimmer ist extrem klein, der Waschtisch zu tief, die Stütze rechts fehlt, links wackelt sie heftig und das Schlimmste, eine Badewanne in der Wand drin versenkt OHNE Dusche! Das so was als Behindertenzimmer durchgeht ist uns unbegreiflich. Wir bedankten uns und verliessen fluchtartig das Hotel. Jetzt wusste auch Frank, was wir vom Sheraton hatten. Es gibt doch immer Kleinigkeiten, die nicht ganz stimmen, aber das Riu fanden wir, ist eine Katastrophe für Behinderte.

Retour in unser Hotel, Klamotten aus, in den Neoprenanzug quetschen und zum Pool. Wir wollten wieder einige Runden schwimmen und ich meine Schulter stärken und etwas für meine schwache Kondition tun. Die Muskeln muss ich unbedingt wieder aufbauen. Zu hause bin ich einfach viel zu viel drin. Schon nach kurzen Distanzen fangen meine Schulterblättermuskeln wie verrückt zu brennen an. Ein Zeichen der Untrainiertheit.
 
Da das leicht bedeckte Wetter nicht unbedingt zum Sonnenbaden einlud, ging's zurück ins Hotelzimmer. Heiss duschen und danach wieder runter auf die Terrasse. Frank auf Filmsafari und ich am Reisebericht schreiben.

Abends ging es wieder in den Ausgang in ein Grillrestaurant in ""Playa de Fañabé"
  
 
 
 11. Tag: Ausflug nach "Icod de los Vinos"
  
Das "Mariposario de Drago" mit seinen wunderschönen Bewohnern.
 
Überall im Haus sind Nektarkuchen verteilt, welche täglich frisch zubereitet werden.
 
Die Schmetterlinge werden nicht sehr alt. Wenige Tage bis 3 Wochen. Manche werden so geboren, dass sie nicht mal Nahrung aufnehmen können.
 
Es leben auch kleine Vögel in dem Haus.
 
Im Teich einige Wasserschildkröten.
 
Der Leguan machte es sich auf seinem Lieblingsast gemütlich.
 
Der berühmte Drachenbaum vom Icod.
 
Wir waren früh aufgestanden. Die Fahrt ging übers Tenogebirge nach "Icod de los Vinos". Das Städtchen liegt auf der Nordseite der Insel. Der nördliche Inselteil ist viel grüner als auf der dürren, aber auch viel wärmeren Südseite. Grün, weil es einige Regentage pro Monat mehr aufweist, als im Süden. So dauerte es auch nicht lange bis wir im Regen fuhren. Es war nicht leicht für mich, die vielen Kurven auszuhalten. Mein Körper wurde hin und her geschleudert, obwohl Frank so vorsichtig wie möglich fuhr. Das war sehr anstrengend für mich. Wir brauchten eine ganze Weile, bis wir in "Icod" ankamen. Zuerst besuchten wir das "Mariposario del Drago", das Schmetterlingshaus. Man muss es ja nicht gleich mit dem Schmetterlingshaus auf der Insel Mainau vergleichen. Es ist schön dort und für mich wichtig, es ist rollstuhlgängig angelegt. Die meisten Wege konnte ich gut durchfahren. Das Gebäude ist recht hoch und viele der Schmetterlinge tanzten oben bei den Scheiben. Die Mainauer haben das Problem mit einem Netz gelöst. Es war aber trotzdem sehr nett und Frank konnte einige sehr schöne Foto- und Filmaufnahmen machen.

Die nächste Attraktion ist wenige Meter neben dem Mariposario zu sehen. Frank schob mich den Berg hinauf zu einer kleinen Parkanlage vor der Kirche. Von hier aus konnte man das Wahrzeichen der Stadt gut sehen. Der Drachenbaum "Drago Milenario" soll 1000 Jahre als sein, doch die Wissenschaftler schätzen den Baum um die 500-600 Jahre.
 
Wir hatten eine lange Rückfahrt vor uns und wir mussten viele Höhenmeter überwinden. Obwohl Frank vorsichtig fuhr, schlug es mich wieder von der einen Sitzseite zur anderen. Das verkraftete mein Körper nicht mehr und ich jammerte, bis wir wieder im Hotel waren.
  

    
 12. Tag: Unser letzter Ferientag
 
auf der Strandpromenade hinter "El Duque"
 
auf der Terrasse vom Sheraton
 
an der Strandpromenade gleich am Hotel
 
Sind wir nicht ein süsses Pärchen?
schnell umziehen und nochmals los der Sonnenuntergang kommt schnell
Kaum zu glauben, dass dieses Bild im Dunkeln entstanden ist. So gut ist die Canon EOS 50D, welche das Bild mit einer Belichtungskorrektur gerettet hat.
 
Vor dem Eingang des Sheratons
Wir konnten es kaum glauben, unser letzter Ferientag war angebrochen. Da die Heimreise für mich wieder anstrengend genug werden würde, hatten wir beschlossen einen wirklich  gemütlichen Tag mit Spaziergang und Pool zu verbringen. Frank hatte die ganze Ferienzeit fleissig fotografiert, doch wir Zwei zusammen auf einem Bild, das war selten. Das hatten wir dann nachgeholt, wie die obigen Fotos zeigen. Mit dem Auto fuhren wir zum "Plaza del Duque" und hatten in der Nähe der Promenade parkieren können. Mein Swisstrac hatten wir auch mitgenommen. Wir wollten mich auf keinen Fall überanstrengen. Es wurde wieder heiss, da war es anstrengend genug. Frank wollte noch das burgähnliche Haus fotografieren und uns davor. Nach dieser "Photosession" ging's ab in den beheizten Pool, das letzte Mal im Wasser entspannen. Zuhause vergehen dann wieder Wochen, bis wir einen Badetag planen können.
Nach dem Ausruhen korallrotes Kleid anziehen und raus, weitere gemeinsame Fotos schiessen. Auf dem Gelände des Sheraton und an der Strandpromenade vor dem Hotel. Da wir die Fotos auf der Canon EOS 50D auf dem grossen Display gut sehen können, war ich mit der Farbzusammenstellung dann doch nicht zufrieden. Ins Hotelzimmer zurück und das blaue Kleid anziehen. Ja, das sieht schon besser aus fand ich. Wir fotografierten bis zum Sonnenuntergang. So sind an diesem Tag doch über 100 nette Fotos von uns Zweien entstanden.
 
  
 
 13. Tag: Heimreise
  

Na, Trick durchschaut? -
Foto in den Spiegel.

Frank beim Gepäck ausladen. Ich muss warten, bis Frank mir meinen Rollstuhl bringt.
 
Vor dem Flughafengebäude "Reina Sofia"
 
Warten auf unseren Flieger der AirBerlin A320.
 
Und schon hiess es wieder "Bye-bye Teneriffa!"
 
Nach 4 stündigem Flug wieder im Flughafen Zürich.
30 Grad Wärmeunterschied, was für ein Wahnsinn.
  
Samstag, unser Heimreisetag. Etwas wehmütig packte Frank unsere letzten Sachen zusammen. Wir hätten es gut noch länger ausgehalten. Der Tag war gut durchplant, damit wir unseren Zeitplan einhalten konnten, um nicht in den Stress zu kommen. Mit mir hat man immer viel länger. Das letzte Mal die morgendlichen Crêpes mit Früchten geniessen. In Zukunft wird Frank unser Frühstück wieder selber machen müssen (was für ein Schatz). Kaum im Hotel ausgecheckt verging die Zeit wie im Fluge bis wir unser vieles Gepäck wieder bei AirBerlin abgegeben hatten. Schön, hatte uns "Sin barreras" wieder in Empfang genommen. Dieser Dienst wurde dieses Mal vermehrt gebraucht, so dass die Mitarbeiter alle in einen grossen Stress gekommen waren. Trotzdem blieben sie alle sehr freundlich und kümmerten sich um jeden einzelnen. Da an diesem Samstag der Flughafen derartig voller Fluggäste war, mussten wir über eine Stunde in der Schlange warten. 2 Stunden vor Abflug war dieses Mal fast zu wenig eingeplant. Es kam uns so vor, als würden alle Hotels ihre Gäste an einem Tag "auswechseln". Auch waren sehr viele Urlauber sehr gereizt. Hatten sie den keinen so schönen Urlaub wie wir? ;-))). Dieses Mal war der Flieger bis auf den letzten Platz besetzt. Wir sollten wirklich darüber nachdenken für mich in Zukunft zwei Sitzplätze zu bestellen, wenn ein weiterer dritter Sitzplatz frei sein sollte, dann kann ich auf der ganzen Sitzreihe liegen und sonst wenigstens die Füsse auf Franks Oberschenkel stellen. Das würde mir das Reisen in die Kanaren erheblich verbessern. So blieb mir nichts anderes übrig als mir mit dem Schmerzmittel "Tramal-Tropfen" die Reisezeit zu erleichtern. Ich hatte dann den Heimflug dank dem doch noch gut überstanden. Es wurde wieder ein langer Tag, bis wir vom Swissport abgeholt worden sind, wir unser Gepäck entgegen nehmen konnten (es stand einsam und verlassen dort und wir waren wieder die letzten Fluggäste), Frank das Auto geholt hat und er alles wieder eingeladen hatte. Ich rief meine Eltern vom Handy aus an, um ihnen zu erzählen, dass wir wieder gut hier angekommen seien. Sie warteten schon sehnlichst auf unseren Anruf und luden uns zum späten Abendessen ein. Meine Mutter hatte schon vorsorglich mehr gekocht. Da sagten wir nicht nein. Wir mussten eh in Winterthur auf der Autobahn vorbeifahren und hungrig waren wir auch. "Passt' scho'", sagt der Bayer. Und wieder wurden wir mit einem feinen Essen verwöhnt.
   
retour zu Ferien 2009
 
nach oben