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Reisebericht und Fotos
Hannover
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Schon letztes Jahr hatten wir einen Flug nach Hannover geplant, Besuch des Vogelparks Walsrode und Besuch meines Patenonkels Klaus und seiner Frau Doris in der Lüneburger Heide. Doch daraus wurde nichts. Meine Rückenoperation kam dazwischen und wir mussten die Reise bis auf weiteres verschieben. Doch jetzt hatte es endlich geklappt und wir freuten uns auf meine Verwandten und auf den zweitägigen
Besuch des grössten Vogelparks der Welt in
Walsrode, Deutschland.
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1.
Tag: Reise und Besuch Lüneburger Heide |
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Mein
Patenonkel Klaus, seine Frau Doris und ich
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blühende
Lüneburger Heide - auf rumpeligen Wurzelwegen ging es durch die
Botanik
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Zapfen
für die APS Papageien - einige wenige konnte ich mitnehmen,
Millionen musste ich zurücklassen
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Abendspaziergang
am Heidesee
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Frank hatte uns einen sehr frühen Flug gebucht mit dem Gedanken mehr vom Tag zu haben. Aufstehen 3 Uhr in der
Nacht (ach Du Schande), für mich einige Minuten später. Frank ist ein Schatz, er hatte uns wieder die ganze Reise organisiert, Koffer gepackt und
alles samt gut verpacktem Duschrollstuhl ins Auto verfrachtet.
Um 4 Uhr fuhren wir bereits los. Das war die volle Härte für mich. Einchecken AirBerlin am Flughafen Zürich
05.45 Uhr. Der Handicap-CheckIn wartete bereits auf uns, weil die Deutschlandflüge für Behinderte alle via Frachtwagen zum Flugzeug gebracht werden. Au weia, wir
waren etwas zu spät. Also wurden wir von einer Begleitperson zum Gate gebracht. Das CheckIn war bereits am Laufen. Wir dazwischen und rein in den Frachtwagen, ans Flugzeug angedockt, auf den Charly gehievt worden und rücklings rein in den A319. Rasch unter die Arme auf den ersten Sitz der 3. Reihe gehoben
worden und mit vereinten Hilfe ans Fenster gerutscht. Gerade noch geschafft. Jetzt kam der Bus mit den anderen Passagieren angerollt. Diese mussten via
Gangway ins Flugzeug steigen. Der Flug war nur ca. 30% ausgelastet. Um
06.50 Uhr flogen wir ab und 50 Minuten später waren wir bereits in Hannover. Kein Vergleich, wenn man selber mit dem Auto hinfahren muss. Wir hatten bei Hertz einen
VW Touran entgegen genommen. Wir staunten, ein so grosses Auto und doch kaum Platz. Das wegen den Sitzen, die nur umgeklappt werden können. Unser Duschrollstuhl und das Gepäck hatten wir gerade eben noch verstauen können. Unser
Opel Zafira ist eben Gold
wert.
Unser Seminarhotel Schulz
(***-Garnihotel) in Bergen lag nur eine knappe Stunde vom Flughafen entfernt. Wir nahmen es gemütlich und hatten
bereits um 9 Uhr morgens im Hotel eingecheckt. Schön war unser Zimmer frei und ich konnte mich noch etwas aufs Bett schmeissen. Um 12 Uhr hatten wir uns mit
meinem Patenonkel Klaus und seiner Frau Doris zum Mittagessen verabredet.
Schön, konnten wir uns endlich wieder einmal treffen. Wir blieben im Hotel und hatten die beiden
zum Essen eingeladen.
Danach fuhren wir gemeinsam in die Lüneburger Heide. Ich war
als 15-jähriges Mädchen das letzte Mal dort. Der Norden Deutschlands ist eine ganz andere Landschaft. Sandiger Boden und
fast flach wie eine Flunder. Wunderschön anzusehen, das violett-rosa blühende Heidekraut, Heidelbeer- und
Preiselbeersträucher, Wacholderbäume und Kiefern. Am Boden lagen Millionen von Zapfen herum. Das wäre was für die APS Papageien
gewesen. Es fiel mir sehr schwer die Zapfen nicht kistenweise für die Papageien
einsammeln zu lassen.
Schade, wir mussten sie bis auf eine Hand voll liegen lassen!
Nach der Spazierfahrt waren wir bei Doris und Klaus im Garten zu Kaffee und Kuchen in ihrem Eigenheim im Garten
in Hermannsburg eingeladen gewesen. Zum Abendbrot gab es
Schnittchen, mehr mochten wir nicht mehr essen. Der schöne Abendspaziergang am Heidesee und der Mühle tat nach dem vielen Essen gut. Danach fuhren wir zurück ins Hotel.
Unser Hotel hatte leider kein rollstuhlgängiges Zimmer. Es fehlte das entsprechende Badezimmer. Es gab bei der Anfrage des Zimmers ein Missverständnis.
Frank verstand lediglich, dass die Türbreite nicht optimal ist. Leider konnte ich die vier Tage nicht duschen. Das werde ich wohl auch überleben sagte ich mir. Zuhause gibt es auch Tage, wo ich das Duschen verschieben muss, wenn
mir die Kraft fehlt und die Transfers gefährlich für mich werden würden. Mit so was müssen wir uns Behinderte rumschlagen, gewusst?
Einfach so mal eben is' nich'.
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2.
Tag: Besuch im Vogelpark Walsrode
mit Doris und Klaus |
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über 650 Arten
werden in Walsrode gezeigt. Das Foto zeigt einen der imposanten
Hornvögel.
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Der Park
hat einiges zu bieten, nicht nur für Vogelfans.
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Outdoor
Show -
Freiflugshow mit diversen Greifvögeln.....
(das Bild zeigt die eigenwillige Blaubussharddame Santana und
ihrem Tiertrainer
German
Alonso)
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... und
Papageien
(hier German Alonso mit
Kongo, der Kongo-Graupapageiendame und
Chiquita, der Gelbbrustaradame)
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Gelbbrustaradame
Chiquita
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Kongo, das
Kongo-Graupapageienmädchen
Die süsse Kleine sieht aus, als wäre sie eine Schwester
von Coci. Das selbe Gesichtchen.
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Heute waren wir
zusammen mit Doris und Klaus im grossen wunderschönen
Vogelpark
Walsrode. Walsrode gilt als grösster Vogelpark der Welt. Hier haben sie die
grossen Volieren fast alle liebevoll und grosszügig
eingerichtet. Der Boden mit verschiedenen Pflanzen, Steinen,
teils fliessendes Wasser und Sand/Rindenstücke belegt. Leider
bei den intelligenten Papageien gab's nur starke Baum/Aststrunke
und Sand am Boden. Es fehlt an Spielzeug und Beschäftigung
der so gerne nagenden Papageien. Ebenso hätten
man bei den Papageien Seile und weitere Turngeräte reinhängen können.
Jeder der Papageien hält der weiss, wie
"zerstörerisch" Papageien sind und ihre Voliere
selber umdekorieren wollen. Aber die Volieren sind wenigstens gross. Die
grossen Brillenkakadus in Walsrode
hatten es auf meinen Rollstuhl abgesehen. Der Hahn versuchte mich
zuerst durch das Gitter zu beissen, als ich in die Nähe gefahren bin. Da ich mich nicht vertreiben
liess und leise mit ihm sprach, hatte er den Fuss zwecks
Kontaktaufnahme durchs Gitter gestreckt. Vorsichtig nahm ich
seinen Fuss und machte ihm eine Fussmassage. Das hatte der Hahn
dann sehr genossen. Ich fuhr ihm etwas entgegen und er griff sich den Rolli und zog daran. War mal was anderes für ihn, ein kleines Erfolgserlebnis,
endlich etwas Abwechslung. Frank hatte viel gefilmt und einiges fotografiert.
Dieses Mal hat er vor allem viel gefilmt. So bewegte
Tieraufnahmen sind schon was schönes.
Die Flugshow mit den diversen Greifvögeln war toll und super lustig vom
bekannten Tiertrainer German Alonso moderiert. Sogar Papageien flogen frei
mit. Ein Ararauna (Gelbbrustaradame Chiquita), Macao (Hellroter
Ara, Columbus, ist aber ein Mädchen) eine Graue
(Kongo-Graupapagei Kongo) und ein Gelbhaubenkakadu mit Namen
Sidney. Das war superschön!
In der Indoor-Show erzählte die Tierpflegerin etwas über die Evaluation
des Fliegens. Natürlich waren auch drei
zahme Papageien wieder mit von der Partie. Kongo, die Graupapageiendame, der Kakadu
Sidney sowie
der Ararauna Chiquita zeigten auch hier wieder eine perfekte Show mit lustigen Einlagen.
Es gab soviel zu sehen im botanischen Park. Von Pinguinen,
Flamingos, Pelikanen, Storche, Löffler etc., über kleinste tropische bunte
Vögel über diverse Papageienarten bis grosse Hornvögel und
von Greifvögeln bis Eulen.
Der Tag ging viel zu schnell vorbei und wir hatten noch gar
nicht alles gesehen. Zum Glück hatten wir den Samstag nochmals
eingeplant.
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3.
Tag: Besuch zweiter Tag im Vogelpark Walsrode |
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Die kleine
Tessa darf einen Humboldt-Pinguin streicheln.
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Der
Brillenkakadu sagt "guten Tag". Er bekommt von mir eine wohltuende
Fussmassage.
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Outdoor
Show - Freiflug Show
Der Sekretär tritt die (Stoff)-Schlange tot
(und tritt auch gerne seinen Tiertrainer German Alonso).
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Freiflug
hier mit Kongo (Kongo-Graupapagei) und Sidney (Gelbhaubenkakadu). |
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ein
Gaukler (Greifvogel) |
die
grösste Eule, der Uhu |
Wir
hatten uns mit dem Bruder von Frank und seiner Familie
getroffen. Wir stürzten uns sofort zu den Pinguinen, den dort
fand gerade die Fütterung statt. Frank und die kleine Tessa
hatten das Glück, dass sie einen Pinguin streicheln durften.
Der kleine Kerl ist freiwillig auf die Mauer gehüpft und liess
sich verwöhnen (ich war da schon weiter, schade, dass ich es
live verpasst hatte).
Weiter ging es zu den div. Pelikanen und Flamingos. Der
Tierpfleger fuhr mit einen kleinen Wagen mit Laderampe für die
Fischeimer von Teich zu Teich. Ich hatte mich jeweils einfach
mit meinem Rollstuhl hinten am Auto angehängt und liess mich ziehen. So hatte ich
immer einen Logenplatz bei jeder Fütterung (kleiner Trost, aber
ich hatte den Pinguin verpasst ...).
Das Wetter war nicht ganz so gut. Zuerst ging der
Himmel auf mit brütendem Sonnenschein. Danach kam eine
pechschwarze Wolke und brachte starken Platzregen.
Die 12 Uhr Flugshow musste unterbrochen werden. Wir mussten an
diesem Tag dreimal flüchten und Unterschlupf suchen.
Die Shows hatten wir uns wieder angesehen, nicht immer lief es
genau gleich ab.
Auch im Park entdeckten wir immer wieder neue Tiere. Es
gibt soviel zu sehen, der Park zeigt über 650 Arten. Das kann
das Auge gar nicht alles das erste mal aufnehmen. Auch der Brillenkakaduhahn
kam sofort wieder zu mir geflogen, als ich ihn gerufen hatte. Er hat mir auch
sofort wieder seine Kralle durch das Gitter entgegen gestreckt. Viele Leute fassen die Papageien einfach an die Füsse und ärgern die Tiere, wenn sie am Gitter hängen. Kein Wunder, dass einige böse und
aggressiv werden. Der Brillenkakaduhahn hat dann rasch gemerkt, dass ich es
auch wieder gut mit ihm meine und er hat dann die liebevolle Fussmassage sehr genossen. Seine Henne ist auch nicht ohne.
Sie kam aber nur kurz zu mir runter.
Manchen genügt ein Tag im Vogelpark Walsrode. Der echte
Vogelfreund muss aber unbedingt mehrere Tage einplanen. Man will
ja nicht durch den Park rasen, sondern an jeder Voliere etwas
verweilen um die Tiere zu beobachten.
Es war wieder ein sehr schöner und abwechslungsreicher Tag in
Walsrode. Es war schön, dass ich Franks Bruder mit seiner
Familie kennenlernen durfte.
Mein Patenonkel hatte uns noch angerufen und gemeint, die
Verabschiedung gestern ging auch ihnen viel zu schnell. Wir waren
noch in Hermannsburg zum Abendessen eingeladen und wir hatten einen kurzweiligen
und sehr schönen Abend.
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4.
Tag: Heimreise |
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Ein
Marienkäferchen in unserem Hotelzimmer, das kann wohl nur gute
Heimreise bedeuten.
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Ich bin
bereits am Flughafen Hannover mit unserem Reisebericht
beschäftigt.
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Am Sonntagmorgen haben wir es uns gemütlich genommen. Ich hatte wieder Rückenschmerzen. Die drei schönen Tage waren einfach zu streng für mich.
Nach dem bescheidenen Frühstück durfte ich noch etwas auf dem Bett ausruhen. Das Zimmer dürften wir noch so lange benutzen, wie wir es brauchen würden hiess es. Ich hatte mir das Filmmaterial der letzten zwei Tage
durchgesehen. Frank hatte in der Zwischenzeit unsere Koffer wieder fertig gepackt. Es gibt bei uns immer sehr viel zu tun, vor allem der Duschrollstuhl wieder versandsicher einpacken, das dauert. Um 13 Uhr checkten wir im Hotel aus und fuhren gemütlich nach Hannover zum Flughafen. Auto bei Hertz abgeben und AirBerlin-Schalter suchen. Es ging quer durch den ganzen Flughafen, bis wir den Schalter endlich fanden. Obwohl wir uns als Rollstuhlfahrer mit Begleitung angemeldet haben, mussten wir mal erleben, wie man
sich als "Kategorie der untersten Klasse" fühlen musste. Die Damen vom AirBerlin-Schalter war noch sehr nett. Mein Duschrollstuhl musste zum Sperrgut, gleich daneben ging es zur Personenkontrolle. Kein gesondertes
Check-In für
VIPs oder Gehandicapte. Das Securitypersonal der Firma FIS war äusserst frech und von oben her herablassend, so dass wir uns wie Schwerverbrecher
behandelt vorkamen. Wir hatten uns beschwert und wir mussten erfahren, dass andauernd
Beschwerden eintreffen, mit der Erklärung, dass die Leute 12 Stunden-Schichten arbeiten müssten und weniger als Hartz IV verdienen würden. Da diese frustrierten Leute eine Uniform
tragen dürfen, glauben sie, sie seien jetzt was besseres und würden die Fluggäste schikanieren. Ist das ein Grund um jeglichen Anstand zu verlieren? Die Reklamationen würden zwar weitergetragen werden, nützt nur
nix, hiess es. Pfui Firma FIS! Ich hatte mich dann mit dem
Reisebericht angefangen zu beschäftigen bis wir als Erstes ins
Flugzeug durften. Unser Flug ging erst um 15.30 Uhr. Es ist
schon eine tolle Sache, nur 50 Minuten und man landet wieder in
Zürich. Der A319 musste eine ganze Strecke rollen, um dann
irgendwo weit draussen neben der Baustelle im Terminal B
parkieren durfte. Es dauerte noch eine ganze Weile bis auch wir
wieder aussteigen durften. Der Frachtwagen brachte uns ins
Terminal, wir wurden abgeholt und bis wir bei unserem Gepäck
waren, stand unseres einsam und verlassen dort. Wir brauchen
immer mehr Zeit als andere. Frank lud unser Gepäck auf und
holte dann unser Auto. Ich musste eine geschlagene Stunde warten
(zur Erinnerung, der Flug war kürzer!) bis Frank wieder
zurückkam, soviel Betrieb war auf dem Flughafengelände.
Uns ging es wirklich gut, wir wurden von meinen Eltern (liegt
gleich am Nachhauseweg) zum
Abendessen eingeladen.
Es waren schöne Kurzferien und wir wissen jetzt schon, wir
müssen das unbedingt mal wieder wiederholen.
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