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Friesenlovecoach
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Friesenlovecoach
(die
Erstausgabe ist 1993 erschienen)
Version: 30. März 2017
direkt zur Stutstamm
12 Geschichte
KFPS-Stammbuch
und die Geschichte
in holländisch.
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Das Friesenpferd -
Schwarze Perlen aus Friesland
- die königlichen Rappen aus Holland
Überall, wo Friesenpferde öffentlich auftreten, gehören sie zu den
Publikumslieblingen. Die holländischen barocken Rappen
verzaubern durch ihr wallendes Langhaar, bestechen durch ihre
pechschwarze Farbe und faszinieren die Menschen mit ihrem
sanften und menschenbezogenen Charakter. Wer sich einmal näher
mit dieser Pferderasse befasst hat, unterliegt dem Charme und
Ausstrahlung dieser königlichen Extravaganz.
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Vom
Streitross zum Freizeitkameraden |
Das Friesenpferd ist eine der ältesten Pferderassen
Europas.
Es entstand an den Ufern der Nordseeküste, wo der
germanische Volksstamm der Friesen, genannt Frisii, eine
grossrahmige Pferderasse von ca. 150cm Stockmass züchtete, die
sich nach Knochenfunden wesentlich von Kaltblütern unterschied.
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Leo út de Polder, Foto aus dem Jahr 1996
Copyright Friesenlovecoach |
Die Geschichte des Urfriesenpferdes (equus robustus)
lässt sich weit bis ins erste Jahrhundert zurückverfolgen. Das
Friesenpferd wurde schon in Schriften von Tacitus und Julius Cäsar
erwähnt und von den Römern nach England exportiert. Dort prägte
der Friese
in frühester Zeit andere bekannte Pferderassen wie
das Fellpony, das Dalespony,
das Shire und das Clydesdale. Der Friese beeinflusste aber auch andere Pferderassen
wie das aus Norwegen stammende Dölepferd,
das aus Frankreich kommende Mérens,
Pferderassen in Amerika, u.a. das Morgan
Horse und die russische Traberrasse Orlow,
die den damaligen Trabrennsport boomen liess.
Die jüngste Blutauffrischung durch (einen) Friesen
geschah 1974 in Kladruby, dem bekannten tschechischem Hauptgestüt,
wo die berühmten Karossiers die Kladruber gezüchtet werden.
Der im alten barocken Typ stehende Friesenstammbuchhengst Romke
234 (geb. 1966) und der mit seiner Postur und Ramskopf
bestens zu den Altkladrubern passte, rettete die inzuchtgefährdete
Rappherde mit seinem Fremdblut. Romke 234 deckte bis 1985 in
Kladruby, kehrte dann zurück in seine friesische Heimat, deckte
bis 1990 und verstarb im Januar 1991 im stattlichen Alter von 25
Jahren.
Auch im Mittelalter bekam das Friesenpferd
Anerkennung als gutes Streitross.
Ein wichtiger Abschnitt in der Entstehungsgeschichte
des Friesen ist das Barockzeitalter.
Es wurde auf bekannten
Hofgestüten für fürstliche Prunkkarossen und Paradezwecken
gezüchtet. Schwarz wurde damals schon bevorzugt, dies verlieh
den Pferden eine gewisse Vornehmheit.
Das iberische Pferd hatte Einfluss auf viele
Barockpferderassen und somit auch auf die friesische Rasse. Später
tobte der 80-jährige Krieg, 1568 bis 1648. Durch die
mitgebrachten iberischen Hengste der spanischen Besatzung in den
Niederlanden, prägten die spanischen Hengste zum zweiten Mal die
friesische Rasse. Dem "Andalusier" verdankt der Friese
sein barockes Aussehen und seine erhabenen Bewegungen, die bis
heute noch unverkennbar sind. In den Adern des Friesen fliesst
daher dasselbe altspanische Blut wie bei den Lipizzanern, den
Frederiksborgern, den Kladrubern und den ausgestorbenen
Neapolitanern. Fälschlicherweise wird der Friese von Laien
oftmals als leichtes Kaltblutpferd bezeichnet.
Dies ärgert die
Pferde sicherlich wenig.
Der Friese ist ein reines
Warmblutpferd, ein recht edles sogar.
Heute spricht man gerne vom Barockpferd. Zu den
Barockpferden zählen Pferde wie der Lusitano, PRE (Pura Raza
Espagnola, der fälschlicherweise oftmals als Andalusier
bezeichnet wird), Lipizzaner, Frederiksborger, Kladruber, Knabstrupper und
natürlich unsere Schwarzen Perlen.
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Tweespan Friesras, Herrn Bouma an den Leinen
Buitenpost 1992
Copyright Friesenlovecoach
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Ehrenklasse -
Damenklasse
Ebenfalls in Buitenpost von 1992
Copyright Friesenlovecoach
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Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Barockpferde als Hohe
Schule-Pferde sehr geschätzt und von bekannten Rittmeistern als
besonders gelehrig gelobt. Im 18. Jahrhundert hielten in Holland die reichen
Bauern ihre Friesen für die Sonntagskutsche, für schnelle
Transporte sowie Marktbesuche und volkstümliche Trabrennen. Bei
den Trabrennen, zuerst unter dem "Mann", später vor
der Sjees, handelte es sich um 300-400m "heats". Der
Preis war oft eine silberne Peitsche. Dies brachte den Friesen
den Namen "Harddraver" ein und machte sie berühmt. Später
als die Distanzen verlängert wurden, wurde der Friese dann
durch die schnelleren ausdauerden Vollblütern verdrängt.
Sowie sich die Mode der Kleider änderte, änderte
sich auch der Geschmack der Pferdezüchter. Die Armee verlange
nach Reitpferden mit schnellen Galoppaden und flachen Trabgängen,
die Landwirtschaft nach schweren starken Kaltblütern für die
schweren Landwirtschaftsmaschinen. Und so ging die Nachfrage für
Friesenpferde immer mehr und mehr zurück.
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Harddraverij mit Nikolaas 310
Copyright Friesenlovecoach
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Stammbuchgründung
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1879 wurde die "Koninklijke
Vereniging Het Friesch Paarden-Stamboek" gegründet, kurz
F.P.S. heute KFPS genannt, die königliche Vereinigung des
Friesen-Pferdestammbuches. Die Schirmherrin des KFPS ist
heute noch Königin Beatrix.
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Copyright KFPS - altes FPS-Logo
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neues Logo ab August 2012 des KFPS - Royal Friesian
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Doch die Friesenpopulation nahm nach kurzem
Aufschwung immer mehr ab.
Nach der Mitte es 18. Jahrhunderts wurden Kreuzungen
von Pferden im Allgemeinen empfohlen. Man führte zwei Stammbücher,
eines für die friesische Rasse und eines für
Kreuzungsprodukte; Friese mit Oldenburgern, die dem Geschmack
ausländischer Käufer besser entsprach. 1913 konnte die
Vereinigung "Het Friesche Paard", das friesische
Pferd, eine kleine Gruppe von Friesenanhänger, das Aussterben
dieser wunderbaren Rappen verhindern. Schon zweimal, 1896 und
1913, wurde die Friesen vor dem Aussterben gerettet. Es gelang,
durch den Kauf bester friesischer Hengstfohlen, diese Rasse zu
erhalten, ja sogar zu verbessern! Von 1914 bis 1943 wurde das
zweite Stammbuch noch geführt mit Pferden der nichtfriesischen
Rasse. Seit 1954 werden nur noch in "einem" Stammbuch rassenreine friesische Pferde erfasst.
Nach dem 2. Weltkrieg erholte sich der Bestand der
Friesenpferde etwas, sank aber erneut bis 1967 rapide durch die
landwirtschaftliche Motorisierung ab. Zu diesem Zeitpunkt wurde
das Friesenpferd in seiner Heimat als Fahr- und Freizeitpferd
neu entdeckt. 1974 - 1978 entstanden neue friesische
Zuchtvereine.
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Siegeszug
rund um die Welt |
1980 in Offenburg an der EuroCheval und 1981 auf der
Equitana, der grössten Pferdemesse Deutschlands, wurden die
Friesenpferde das erstemal in Deutschland gezeigt. Von da an
startete das Friesenpferd einen bis heute anhaltenden Siegeszug
rund um die Welt. Der Friese wurde zum lebendigen Kulturgut
unserer modernen Zeit. Heute erfreut sich das Friesenpferd auch
in der Schweiz immer grösserer Beliebtheit. Die schweizerische
Friesen-Population zählt
heute über 350 Pferde. |
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Leo út de
Polder hier 8 Jahre alt -
Ein ausdruckvolles
Hengstgesicht / Leo 18 Jahre alt
Copyright Friesenlovecoach
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Rassemerkmale |
Der Friese ist nicht nur schön, sondern auch klug.
Ein Charmeur mit exotischem Aussehen, dem man kaum widerstehen
kann. Dank seines freundlichen menschenbezogenen Charakters mit
seinem lebhaften Temperament, grosser Nervenstärke und
Zutraulichkeit mit faszinierender Ehrlichkeit, ist der
Friese ein geeignetes Familien- und Freizeitpferd für viele
Sparten der Reiterei und des Fahrsports.
In Sachen Haltung ist der Friese ein einfaches und genügsames
Pferd. Er eignet sich sehr gut zur Offenstallhaltung. Kälte
verträgt er spielend, nur die knallige Sommerhitze macht ihm
manchmal wegen seinem dichten schwarzen Fell zu schaffen. Da
Friesenpferde sehr langen und dichten Kötenbehang haben, ist es
selbstverständlich, dass man auf trockene und saubere Einstreu
für seinen Schlafplatz und auf trockene Fesselbeugen achtet.
Das Langhaar wird von einigen wenigen Friesenbesitzern zwecks
Schonung geflochten und nur zu Ausritten, Fototerminen oder
Shows geöffnet. Kämmen sollte man das Langhaar jedoch nicht allzu viel. Besser ist von Hand verlesen, denn beim Friesen ist
jedes lange Haar zu schade, das er durch Kämmen verlieren kann.
Einen Fell- und Mähnenspray ist daher sehr nützlich. Zur
Fellpflege; Friesenpferde haben ein sehr dichtes Fellkleid. Hin
und wieder sollte es gewaschen werden. Friesen haben manchmal
ein sehr zwiespältiges Verhältnis zum Wasser. Friesische
Weiden sind mit tiefen Wassergräben abgetrennt, deshalb fürchten
Friesen manchmal flache Wasserstellen. Haben sie jedoch Wasser
lieben gelernt, werden sie zu richtigen Wasserratten.
Das Friesenpferd verfügt über aussergewöhnliche
(eifrige) Gelehrigkeit, ist mutig, ruhig und zuverlässig in
kitzligen Situationen. Er ist ein Kumpel für "durch
dick-und-dünn", anhänglich, besonders seiner Bezugsperson
gegenüber und hochsensibel. Nicht alle Menschen verstehen es
mit einem Friesen umzugehen. Auch verkraftet er Reiter-/
Besitzerwechsel nicht so einfach.
Idealisten starten mit
Friesen sogar erfolgreich in Fahr- und Dressurprüfungen.
Erstaunt sind immer wieder viele Pferdefreunde, wie
umgänglich die Friesenhengste - und auch die Deckhengste -
sind. Nicht zuletzt seines typischen Äusseren wegen, ist er als
Zirkus- und Hoheschule-Pferd sehr geschätzt. Schon viele
Pferdefreunde konnten Friesen in unserem Schweizer National
Zirkus Knie in verschiedensten Schaubildern bewundern. Der
Showeffekt des anmutigen kohlschwarzen Rappen mit
stolzgetragenen gebogenen Hals, wallendem Haar und breiter Brust
ist perfekt. Die lange Mähne, der oft bis zum Boden fallende
voluminöse Schweif und der üppige Kötenbehang hat zur
Bezeichnung der "gefiederten Pferde" - "Schwarze
Perlen" beigetragen. Gezüchtet werden die Friesen
ausnahmslos in schwarz. Kleine Kopfzeichen, Stichelhaare,
Flocke, Stern, oder einige weisse Haare an Ober- oder Unterlippe
sind erlaubt (Stammbuchhengste müssen ganz schwarz sein). Beinabzeichen sind nicht erlaubt. Der Friese ist
meist von kräftiger Natur, mit einem recht edlen Kopf mit
ausdrucksvollen sanften grossen Augen und kleinen Ohren mit
zueinander geneigten Ohrspitzen. Er hat eine sehr hohe
Aufrichtung, starken kräftigen Hals der fliessend in den Rücken
übergeht, flacher breiter Widerrist kommt meist vor, ebenso
tonnenförmige Rippen, eine leicht gespaltene gut bemuskelter
Kruppe mit starker Hinterhand, die viel Schub bringt und einen
tief angesetzten Schweif. Typisch sind die schwungvollen,
raumgreifenden Bewegungen und die hohe Knieaktion. Der Liebhaber
spricht von "steppenden" Gängen. Der Friese ist
beliebt als talentiertes Fahrpferd. Mit seinen steppenden Gängen,
seinen gefiederten Beinen, die sich wie Federn heben und senken,
ist es eine wahre Pracht ihm zuzuschauen. Besonders effektvoll
ist der Friese vor einer friesischen "Sjees" mit schwarz-weissem Originalgeschirr. Diese Kutsche ist ein
Einachser mit riesigen Rädern, einer Gondel als Sitz und
meistens weiss. Nur in der Sjees sitzt der Mann links und die
Frau rechts. Die Leute tragen dazu ein volkstümliches
altfriesisches Trachtengewand (aus ca. 1860). Diese Kutsche ist
der Traum manches Friesenfahrers. In Holland gibt es
Fahrturniere, genannt Concoursen, wo extra Friesenfahrprüfungen
stattfinden. Ein-, Zweispänner oder Tandem - Friesen an der
Sjeese (es gibt sogar ein Stammbuch für friesische Sjezen). Der
Friese, der sich am besten bewegen kann, hat gewonnen. Das muss
man einmal life erlebt haben!
Im Winter ist der Friese vor dem Arreslee, dem friesischen
Schlitten, ein wunderbares Bild.
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Arreslee
- wundervolle Tradition
Copyright
Karin Sevink |
Der Friese wird von Nichtkennern
oftmals unterschätzt, denn er kann bei entsprechendem
Konditions-Training (!!) auch im Marathon oder sogar im
Distanzsport eingesetzt werden. Schon sehr oft hat das
Friesenpferd seine Leistung als Vierspann-Pferd bewiesen!
Bei der Wahl eines Friesenpferdes sollte man sich über
seine Verwendung im Klaren sein. Man kauft bestimmt kein Jagd-
oder Springpferd (obwohl mancher Friese für einen Sprung von 1m
zu haben ist), wohl eher ein schönes Kutsch- und Dressurpferd,
aber bestimmt immer einen treuen, ehrlichen, anhänglichen und
willigen Kameraden.
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Friesland in Holland, der Ursprung der Friesenzucht |
Die Friesenpopulation hat sich anhand der grossen Nachfrage stark
vergrössern können und zählt 2014 rund registrierte 70'000 Friesenpferde,
12'000 Mitglieder in mehr als 70 Länder.
Die Population liegt aber viel höher, da viele Pferde in
anderweitigen Zuchtverbänden registriert wurden.
Züchter und Freude, welche dem "Friesendachverband
Holland" (um dem mal so zu sagen), sind in der World
Friesian Horse Organisation (WFHO) organisiert. Die Schweiz
gehört da ebenso dazu.
Unter Friesenfragen habe ich viele direkte
Fragen um das Friesenpferd aktuell beantwortet.
Website KFPS - "Registratie-Reglement"
(das Reglement in niederländisch)
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Hengstauswahl
für Körungskandidaten
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Die
Zuchtauswahl für die Deckhengste sind in keiner Zucht so streng
wie bei der Friesischen.
Von
ca. 2000 geborenen Hengstfohlen, dürfen rund 300 der KFPS
geborenen Hengstfohlen im Dezember zur Ersten Besichtigung. Nur
diejenigen jungen Hengste, welche das Sterprädikat erreichen,
dürfen an die Zweite Besichtigung an der jährlich
im Januar stattfindenden Hengstkörung in Leeuwarden,
Friesland in Holland teilnehmen.
Die aktuellen Deckzahlen sind ca. 4400 Deckungen pro
Jahr.
2016: 4392 (noch nicht definitiv, Tendenz jedoch wieder ganz
leicht steigend)
2015: 4426
2014: 4284
2013: 4316
Die
Anforderungen sind enorm hoch bis ein Junghengst überhaupt zur
Hengstkörung in Leeuwarden zugelassen wird. Die geringste
Anforderung ist das Stockmass. Das Mindeststockmass für
Zuchthengste, welche im Körjahr 3 Jahre alt werden, beträgt
1.58m.
Für 4jährige, 1.60m. Wichtig ist eine besonders gute
und erfolgreiche Abstammung. Nur ein schönes braves langmähniges
Pferd ohne gute Eltern hat hier keine Chance. Man will Leistung
sehen. Die Mutterstute stammt aus einem berühmten, fruchtbaren
und zuchtfesten Leistungsstutstamm und trägt, so zeigt es in
den letzten 30 Zuchtjahren, meistens das Sterprädikat. Es
gibt nur ganz selten Ausnahmepferde, welchen mit einer
Stammbuchmutter (Stb) an der HK eine Chance gegeben wird. Das
Prädikate wie ster kann eine Zuchtstute mit einer besonders guten Bewertung auf der
jährlichen Zuchtschau erlangen. Bei der Grossmutter wird gerne
das Preferent-Prädikat gesehen. Sogar
eine Spermaprobe wird vom Junghengst verlangt!
Die heutigen Stammbuchhengste sind grösser als noch vor 20
Jahren. Oft zwischen 1.65 - 1.72m Stockmass gemessen, wenige
darunter. Ausnahme ist der Riese Pier 448 Sport mit seinen
unglaublichen 1.77m Stockmass.
Unter der Hand wird gesagt, dass man sehr grosse sehr junge
Hengste (noch keine drei Jahre), also über 1.70m nicht so gerne
hätte... Man sprach von einem Obermass von 1.70m, welches aber
nicht im Reglement drin steht.
Heute
wird genau geschaut, ob der Junghengst zur bestehenden
Kollektion für die Zucht passt. Es wird auf den
Verwandtschaftsgrad viel wert gelegt. Angestrebt wird ein
tiefer Inzucht- und Verwandtschaftsgrad.
Nur wenige Hengste sind unter 17.0%.
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Der
lange Weg zur Hengstleistungsprüfung |
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Gustaaf
van Waberg damals Vb H im Kooi.
Freilaufend wird sein Bewegungsablauf beurteilt.
Stockmass 1.72m - heute Rb
Züchter Lars Tiefenbacher, Adetswil, Schweiz.
Copyright Karin Sevink
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Nane 492 vor dem
Concourswagen.
Die CO hatte er 2015 mit super Noten abgeschlossen, Reiten 81,
Fahren 88/88.5 Pkt.
Der Verrichtingskampioen hatte 182 Deckungen letztes Jahr,
2016.
Copyright Karin Sevink
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Besichtigungen
der Junghengste
Von
diesen ca. 300 jungen Hengsten (1. Besichtigung, Hälfte = 2.5
Jahre alt,
mind. vor 1. Juli in dem Jahr, wo sie 2 Jahre alt werden,
möglich)
schaffen es ungefähr
- ca. 100 in die 2. Besichtigung
- ca. 50 in die 3. Besichtigung
- ca. 20-25 in die CO
Hengste,
welche die Eintragung ins Stammbuch nicht schaffen, bleiben im
Fohlenbuch Vb H eingetragen. Hengste ab der 2. Besichtigung erhalten das Vb Ster Prädikat.
Die "Erste Besichtigung" (an 4 Tagen Ende Nov./anfangs
Dezember) erfolgt zuerst
- Veterinärkörung
- Vorführung Bewegung an der Hand auf hartem Boden auf der Strasse
(am Morgen, auf speziell präparierte Bahn)
- danach im Kooi (im Käfig) freilaufend (am Nachmittag).
Hier sollen die Hengste die freie Bewegung zeigen.
- ältere Hengste müssen unter dem Sattel oder gefahren
präsentiert werden.
Für die Zweite Besichtigung
Diese findet im Januar an der HK (Hengstkörung in
Leeuwarden) statt.
Dafür muss in der
Zwischenzeit gemacht worden sein:
- Röntgenuntersuchung:
(Art. 17) auf
OCD (div. Abweichungen sind jedoch zugelassen!)
- Spermatest (Artikel 18 oder genaueres unter Friesennews vom 18./19. Juni 2014)
- ein Abstammungstest, ob die Eltern des Hengstes
auch diejenigen sind.
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DNA-Test
Es werden Haare ausgezupft mit Haarwurzeln
gerne Schweif- oder Mähnenhaare!
Bericht darüber unter
Friesennews Blog vom
20. Juni 2014 / 17. Juni 2014
(Interview mit Dr. Th. Jansen von der Certagen GmbH in
Deutschland für Gentests)
Copyright Foto Karin Sevink |
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DNA-Tests
(Artikel 19)
- Fuchsgen
(vosfactor)
- Zwergwuchs (dwergfactor) - siehe Friesennews vom 4. März 2014
- Wasserkopf (waterhoofd) - Hengstauswahl
für Trägerstuten
Trägerschaft Zwergwuchs und/oder Wasserkopf-Gendefekt
Ist die Trägerschaft von Wasserkopf oder Zwergwuchs positiv getestet,
schliesst es die Hengste nicht aus. Wichtig ist, dass ihr Eure Stute
testen lässt. Gefahr in der Zucht gibt es erst, wenn
beide positiv getestet sind und die Risikoanpaarung nicht
gemacht werden sollte (beide positiv getestet, 25% Missbildung!), die Möglichkeit
dieses "Gendefekts" gegeben sein kann mit dem
zukünftigen Fohlen.
Ab der CO2014 werden die neu gekörten Stammbuchhengste
offiziell getestet. Liste.
Die älteren Hengste werden auf freiwilliger Basis getestet bzw.
bekannt gegeben.
Fuchsfaktor
Der
Fuchsfaktor ist ein altes Relikt aus vergangenen Tagen, als der
Friese nicht nur schwarz war sondern eben fuchsfarben.
Hengste ab 2007: Träger vom Fuchsfaktor werden nicht mehr
ausgeschlossen. Sie bekommen einen entsprechenden Vermerk im
Rapport.
Hengste vor 2007 geboren mussten frei vom Fuchsfaktor sein.
Ein entsprechender Zuchtbericht ist
im Phryso International April 2000, Seite 24 nachzulesen.
Die
Dritte Besichtigung (ebenfalls an der HK) erfolgt nur an der Hand auf der
Dreiecksbahn. Ebenfalls werden sie nochmals Veterinär gekört.
Genaue Details über die Hengstkörung entnehmt bitte dem
Reglement
von Artikel 20 - 22.
Mit Spannung werden jedes Jahr die kleine Gruppe von 20-25
Hengsten erwartet, welche für die CO, der
Hengstleistungsprüfung in Ermelo NL, nominiert werden.
Besichtigungen der CO-Kandidaten
Junghengste, welche zur CO dürfen, werden in dem Jahr, also von
Januar bis zum Start der CO im Oktober an 3-4x an obligatorischen
Vorführtagen angeschaut. Die Besitzer werden beraten und
sie können ihn dann auch auf Anraten der Jury
zurückziehen.
Beratung für Hengst-Besitzer
Die Besitzer werden sehr stark mit der Beurteilung des Hengstes
mit eingezogen auch im im Verlaufe der CO, damit nicht unnötige
Kosten entstehen, wenn die Jury sieht, dass es keinen Wert hat,
oder ob es besser ist, dass der Hengst ein Jahr später erneut
das Ticket für die CO bekommen soll. Sie werden dann zu
"Instromers". 2017 sind es 9 Hengste.
Nach einem strengen Verfahren werden die
Hengste in einem 10 Wochen Test (70-Tage) nochmals ausgewertet.
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Mees
496 an der Hand nach bestandener CO 2016
Copyright Karin Sevink
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Erster Teil der CO (Centraal Onderzoek)
die Reitpferdeprüfung
- Grundgangarten
Stap, Draf, Galop /
Schritt, Trab, Galopp
- Balance/Haltung
- Biegsamkeit (Souplesse)
- Wechsel der Gangarten
- Impuls
Total
Wenn die Reitprüfung bestanden ist, geht's zum zweiten Teil, den
gefahrenen Disziplinen
Menproef, die Dressurfahrprüfung
- Schritt und Trab
- Haltung/Stellung/Biegung
- Übergänge
- Arbeitswille (Looplust)
- Veranlagung zum Menpaard (Dressurfahrpferd)
Tuigproef, die Showfahrprüfung, wie sich das Pferd zeigt
- Haltung
- Vorderbein
- Hinterbein
- Schwebemoment
- Arbeitswille
- Veranlagung zum Tuigpaard (Showfahrpferd)
Alle drei Ergebnisse werden in einer Tabelle veröffentlicht.
Trainingsrapport
Über das Pferd wird ein Trainingsrapport zusammengestellt, wie
er sich verhalten hat, welches Training hat er bereits
absolviert vor der HK, ist er angeritten oder roh, war er brav,
wie war er im Stall, Charakter, Temperament oder ob er irgendwo
Schwierigkeiten hatte und wie seine Fortschritte waren, sein
Lernverhalten etc.
Inhalt des Rapportes
- Exterieur in Text vorgestellt über Rassentyp,
Bau, Beine
- DNA-Tests: Wasserkopf, Zwergwuchs, Fuchsfaktor = Träger oder
Nicht-Träger?
- Veterinär-Check: Ergebnis der Röntgenologischen
Untersuchung.
Es gibt Hengste, welche trotz Befund zu gelassen
sind! gut lesen!!
- Geschätzte Zuchtwerte in Tabelle mit den Zahlen in 100.
- Charakter-Tabelle: Stalgedrag = Umgang im Stall / Betrag beim
Training
- Trainingsrapport (Verrichtingsonderzoek)
Wie hat sich der Hengst verhalten? Arbeitet er gut
mit?
Schritt, Trab, Galopp.
- Veranlagungen als Reitpferd, als Fahrpferd (Dressurfahren und
Showfahren)
- die CO-Noten
- Zusammenfassung der Hengstjury
- Bewertung der Mutter des Hengstes!, ebenfalls die Mutterlinie
- "Gebrauchsanweisung" Rat für die Züchter, wie wird der
Hengst am besten Vererben?
=>> Für welche Stuten ist der Hengst am besten
geeignet.
All das gibt dann das Ergebnis, ob der Junghengst die Prüfung
bestanden hat oder nicht. Oft werden die Junghengste schon
mittendrin nach hause geschickt, wenn man merkt, dass es keinen
Sinn macht, weiter zu machen.
Beurteilungsrapporte
Heft "Hengstinformationen 2017" - Seiten ab 42.
Friesennews Blogs vom 9. + 10. Dezember 2014 - Erklärung
Charakterbeschrieb.
Nur
die besten werden bestehen und diese sind gerade gut genug für
die Friesenpferdezucht. Weltweit sind im KFPS rund 100 Stammbuchhengste im Einsatz und einige Fohlenbuchdeckhengste, welche im Ausland
decken dürfen mit einer begrenzten Deckbewilligung für BbI
(Beibuch I).
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Verkort
Onderzoek - Verkürzte Untersuchung |
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2015:
Walt 487 Sport
Copyright Karin Sevink
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2016:
Djorn van de Demro Stables Vb Ster Sport - aus ihm wird Elias
494 Sport
Copyright Karin Sevink
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Dies
ist ein weiterer Weg, wie ein Hengst Stammbuchdeckhengst werden
könnte. Er ist meist im Sattel sehr erfolgreich und auf dem Weg
zum Grand Prix Pferd. Besonders hervorstechende Hengste bekommen
die Chance vom KFPS einen VO, eine Verkürzte
Untersuchung von 14 Tagen in Ermelo abzulegen.
Mehrfach werden die Hengste beobachtet. Die besten erhalten eine
Einladung vom KFPS. Bei der Anlieferung der jungen Hengste
werden sie vorgeritten und wer besteht, der wird für die
definitive Absolvierung der VO eingeladen. 2016 war dies Djorn
van de Demro Stables Vb Ster Sport, der heute "Elias 494
Sport". heisst. Ein Jahr zu vor Walt 487 Sport.
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Fohlenrapport
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Wenn ein Jungdeckhengst seinen ersten Fohlenjahrgang
präsentiert, wird heute dies ebenfalls ganz genau angeschaut.
Wie viel erste und zweite Prämienfohlen brachte dieses
Vatertier? Dies wird in einem ganz genauen Rapport festgehalten
und veröffentlicht, damit jeder Züchter Einblick hat und sich
selbst ein Bild machen kann, ob er weiterhin mit diesem Hengst
züchten will oder nicht. Es eine super Change für einen
Junghengst, der einen super Rapport erhält mit einer enormen
Prozentzahl an gelungenem Nachwuchs (1. und 2. Prämien). So ein
Hengst bekommt dann auch entsprechend viele Stuten zugeführt.
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Nachkommenprüfung
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Rindert
406 Sport - ein Althengst,
welcher mit 52% Sterstutenanteil sehr gut züchtet.
Copyright Karin Sevink |
Nach
bestandenem Examen werden heute ca. 3-12 pro Jahr
mit einem Durchschnitt von etwas mehr als 7 Hengsten pro Jahr
gutgekört und
ins Hengststammbuch als Stammbuchhengste eingetragen.
Die gutgekörten
Hengste müssen eine Nachkommenprüfung ablegen mit 40
Nachkommen. 20 gekörte Nachkommen per Exterieur, 20 Nachkommen anhand eines ABFP-Tests. Frühestens
in der 5. Decksaison möglich, aber spätestens, in der 6.
Decksaison (Decklimit von 180 Deckungen). Gelingt es dem Hengst nicht, geht er in der 7.
Decksaison "op wacht", in eine
"Warteschlaufe". Er darf dann nicht decken und auch
nicht an der Hengstkörung teilnehmen.
Es kann sein, dass bis zur 8. Decksaison zum Beispiel erst 19
Nachkommen im ABFP-Test
geprüft worden sind, dann kann der Hengst eine vorläufige
Gutkörung erhalten (wie bei Take 455 und Tonjes 459 passiert),
dann erhält der Hengst eine vorläufige Gutkörung, sofern es
die bis jetzt geprüften Pferde zulassen. Damit darf er dann
wieder an der Hengstkörung im Januar in Leeuwarden teilnehmen.
Hengste, welche es nicht gelingt eine Nachkommenprüfung anhand
viel zu wenigen Nachkommen abzulegen (wie Hedser 465 oder Uwe
458). Sie bleiben im "op wacht"-Status und erhalten keine
Gutkörung mehr.
Nur der Vererber darf in der Zucht
bleiben, der einen überdurchschnittlichen guten Nachwuchs
bringt, der sich positiv auf die Friesenzucht auswirkt.
Ist
er das nicht, war der Entscheid der Körkommission unerbittlich:
Richterspruch - abgekört! Da in der EU anscheinend keine Hengst
mehr abgekört werden dürfen, erhält der Hengst einen so
schlechten Rapport, dass niemand mehr mit ihm züchten möchte.
Diese Hengste werden nachher ins Ausland verkauft.
Mehr
über die Nachkommenuntersuchung
|
Die
Gründerhengste der ehemaligen drei Hauptlinien Tetman, Age und
Ritske |
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König
Hearke 254 preferent von Mark 232 preferent
Copyright Friesenlovecoach |
Nemo 51 (Geb. 1885), auf ihn gehen
alle Friesenhengste
des Stammbuches zurück.
Heute existieren
nur noch 4
bzw. 6 Haupthengstlinien.
- Ritske (nur der Tsjalling 235 Pref-Zweig hat sich durchgesetzt)
- Gerke (ehem. Age 168, eigentlich auch nur noch von Fabe 348 Pref "aktiv")
- Wessel (aus Jarich 226 bzw. Tetman 205-Zweig 1a)
-> sind nur noch der Oege 267 Pref- und Djurre 284-Zweig übrig und
- Mark (Tetman 205-Zweig-1b), welcher heute in seine drei Söhne
-> Zweige: Ygram 240, Hearke 254 Pref und
Jochem 259 Pref unterteilt wird.
Fast
3/4 aller Friesenpferde (aktuell 72%) stammen aus der erfolgreichen und
leistungsstarken Tetman-Linie.
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Grauer
Block: Stand Januar 2017, ohne diepvries |
Rund 100 aktive Stammbuchhengste
aus den Zweigen sind 179 Stammbuchhengste entstanden
in 6 Hengstlinien
aufgeteilt (Stand Januar 2017)
Ygram-Linie: 11 (7 aktive)
Hearke-Linie: 37 (20 aktive)
Jochem-Linie: 60 (40 aktive, weil Mintse 384 gestorben,
Ulke 338 in Rente)
Wessel-Linie: 23 (9 aktive, Anton 343 Rente, Ielke 382
Rente*, Tonjes 459 ***)
Age-Trakt = Gerke-Linie: 16 (4 aktive) - rare
Linie! (Fabe 348 Pref nur noch diepvries**)
Ritske-Linie (nur noch Tsjalling 235P-Trakt!): 32
(15 aktive, jedoch Fêde 350 Rente* / Take 455 ***)
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Erster Hengst
Der erste eingetragene Hengst bei den Stammbuchhengsten
ist De Paauw 1.
Er ist 1872 geboren und wurde 1880 gekört. Seine
Hengstlinie ist ausgestorben. Viel Stammbuchhengstblut ist
nur noch durch die Stuten "erhalten" geblieben.
Gründung von Nemo 51
Wenn man die heutigen Hengstlinien zurückverfolgt, trifft
man auf einen Hengst -
Nemo 51 (geb. 1885). Er ist der Gründer des heutigen
Hengststammbaumes.
Die Hengstlinien heutzutage sind relativ dünn gesät,
weshalb wir heute mit einem hohen Verwandtschaftsgrad zu kämpfen
haben (17.4% Durchschnitt).
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Die Rentner
Als Aktiv beim KFPS sind noch Ulke 338, Fêde 350 und
Ielke 382 vermerkt, d.h. sie dürften decken.
Sie haben aber keine Deckungen mehr gemacht.
- Ulke 338 ist in offizieller Rente, ebenso Anton 343 in
den USA (obwohl er zwischendurch 2015 mal 1 Deckung
gemacht hatte, letzte sonst 2010).
Ielke 382 hatte 2014 das letzte Mal gedeckt mit 2
Deckungen und
Fêde 350 hatte ab 2009 bereits keine Deckungen mehr.
** diepvries = Tiefgefriersperma
es sind noch
einige Althengste via Tiefgefriersperma zur Verfügung.
Siehe dazu hier bei Friesenfragen unter
"Tiefgefriersperma"
(über 10 Hengste sind bereits
verstorben, andere stehen in einem anderen Land)
*** die beiden Hengste Tonjes 459 und Take 455 waren beide
2016 op wacht.
Sie dürfen ab 2017 wieder
decken.
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Nemo 51 - der Gründerhengst und seine Söhne
Nemo 51 hatte 3 Söhne, Leo 86, Frits 95 und Ulbe 100
Preferent. Nur die Ulbe 100P-Linie ist bis heute erhalten
geblieben, die anderen sind ausgestorben. Bei Ulbe's
Urenkel (Ulbe - Friso - Paulus) teilte sich die Linie in
zwei Linien, Arend 131 Preferent und Vredestrichter 127.
Bei Arend 131 splittete sich die Linie in zwei Linien
durch die Söhne Held 140 Pref und Mengelberg 145 Pref.
Alle anderen Hengste konnten sich in den Linien nicht
weiter durchsetzen.
Die alte und übergrosse Tetman-Linie: siehe Foto:
hellblau-rot
Nemo 51 (blau) - Ulbe 100P - Friso 117P - Paulus 121 -
Arend 131P - Held 140P -
Waling 161 - Ewold 181 - Tetman 205
Tetman 205 ist der Vater von Jarich 226, der die heute Wessellinie
verkörpert und
Mark 232 Pref (der Vater von Leo) wird in drei Linien
weiter aufgeteilt:
Ygram-Linie, Hearke-Linie und Jochem-Linie
Noch vor wenigen Jahren waren das 2/3, also 66.66%
aller aktiven Stammbuchhengste stammten von diesen drei
Linien von Mark 232 Pref ab.
-> Heute sind es sogar fast 3/4 aller aktiven Hengste =
72%, steigend!
Ygram-Linie: 7 aktive Stammbuchhengste (Januar 2017)
Hearke-Linie: 37 aktive Stammbuchhengste (Januar
2017)
Jochem-Linie: 40 aktive Stammbuchhengste (Januar 2017)
Die kleine Ygram-Linie ist noch einfach zu überblicken
mit 5 aktiven Hengsten.
Gross ist die Hearke-Linie. Sein Sohn Reitse
272 Sport + Pref mit seinem Enkel Jasper 366 Sport +
Pref haben sich sehr stark in der Zucht verbreitet. Es
wird wieder einen Blutengpass geben, weil heute zutage
fast alle gekörten Hengste Jasper-Blut führen, auch
durch seinen sehr erfolgreichen Sohn Beart 411 Sport +
Pref., sei es durch die direkte Vaterlinie oder MV!
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Hearke's Sohn
Reitse 272
Sport und Preferent
hatte vor allem um die 90er Jahre einen riesigen Einfluss auf
die Friesenpferdezucht!
Er modernisierte die Friesen zum sportlichen beweglichen
Friesen.
10 Söhne von ihm waren in der Zucht.
Vor allem Brandus 345 Sport und Preferent und
Olof 315 Sport haben sich sehr verdient gemacht.
Muttervater ist Reitse 272 Sport + Pref bei
15 Stammbuchhengsten! |
Der dritte im Bunde ist die Jochem-Linie - die
heutzutage stärkste Linie geworden. Diese Zweig ist
wirklich übermächtig geworden mit seinen 40 aktiven
Hengsten. Tjimme 275, Tamme 276, Jillis 301, aber vor
allem der Trakt mit Feitse 293 Pref und sein Sohn Tsjerk
328 Sport + Pref sind sehr stark.
Der ehemalige Jarich 226-Zweig nennt sich heute Wessel-Linie.
Aber eigentlich sind auch nur noch die beiden Hengstzweige
von ihm, Oege 267 Pref und Djurre 284, welche die männlichen
Nachkommen noch aktiv in der Zucht sind. Die Wessel-Linie
hat heute nur noch 10 aktive Stammbuchhengste
(Januar 2017, Anton 343 Pref ist in Rente sowie Ielke 382
hatte auch nicht mehr gedeckt).
Hellblau ist die gemeinsame Linie mit Start vom Hengst
Nemo 51.
Siehe unter dem KFPS-Link Hengststammbaum
(Stand KFPS, Januar 2017)
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Bild Copyright KFPS Archiv 1987 aus
dem alten Hengstordner und eingefärbt durch mich.
Die Hengstlinien sind dadurch viel besser im Überblick.
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Sehr rare
Hengstlinie, die Gerke-Linie:
Fabe 348 Sport mit nur 4 Nachkommen.
Fabe 348 mit drei Söhnen
- Sape 381 Sport
- Jorn 430 Sport
- Alke 468
Und Jorn's Sohn Elias 494
Foto Copyright Katrin Schwan |
Die kleine Gerke-Linie
Die ehemalige Age-Linie heisst Gerke-Linie:
hellblau-1x rot-gelb
Nemo 51 - Ulbe 100P - Friso 117P - Paulus 121 - Arend
131P - Mengelberg 145 - Age 168 - Gerke 220. Die rare Gerke-Linie
hat heute nur 5 aktive Stammbuchhengste (Januar
2017, zum Glück ist Elias 494 Sport im Dezember 2016
dazugekommen).
Jedoch müsste man Fabe 348 Pref wieder abzählen,
er ist nur noch via Diepvries, also
Tiefgefriersperma verfügbar. Er sei steril geworden.
Vielleicht hätte man zugunsten der Bluterhaltung früher
nicht gleich streng selektionieren sollen? Es liegt in der
Vergangenheit, jetzt heisst es den Blick für die Zukunft
zu schärfen.
Rare Linien werden heute nicht mehr ganz so streng
beurteilt.
Die Ritske-Linie, nur noch der Tsjalling 235 Pref-Zweig
hat überlebt
Die einst starke Ritske-Linie: hellblau-grün
Nemo 51 - Ulbe 100P - Friso 117P - Paulus 121 -
Vredestrichter 127 - Danilo 1387P -
Obscurant 150P - Eelke 183 - Ritske 202P
Hier teilt sich die Linie. Bei Vredestrichter 127 geht es
via Danilo 137 Pref zu Obscurant 150 Pref zu Eelke 183 zu Ritske
202 Pref. Der Fokke 217-Zweig (Teake 273 - Sohn
Jurjen 303 ist heute ausgestorben in der Hengstlinie!).
Die Ritske-Linie bzw. Tsjalling 235 Pref-Trakt hat heute
nur noch 13 aktive Stammbuchhengste (Stand Januar
2017, Fêde 350 in Rente? keine Deckungen mehr
verzeichnet, Take 455 up wacht und von den 13 Hengsten,
deckt Hedser 465 auch kaum noch - vielleicht darf ich bald
14 Hengste vermelden).
Viele Hengste konnten sich nur via den Stutlinien in der
Zucht halten. Deswegen ist heute auch die Blutstreuung,
der Verwandtschaftsgrad so wichtig. Der Verwandtschaftsgrad
ist ein variabler Wert, welcher von der
Gesamtpopulation gerechnet wird. Das bedeutet, je
beliebter ein Hengst ist, je höher ist sein
Verwandtschaftsgrad.
Der Durchschnittswert ist 17.4%. (Stand
Dezember 2016)
Seid ihr Mitglied des KFPS? Unter der KFPS-Website
eingeloggt könnt ihr noch viel mehr Details über jeden
Friesen einsehen. Sehr interessant! Einen Teil der Infos
ist für alle offen.
Unter dem KFPS-Link Hengststammbaum sind die blauen
Hengste (fast) alle in der Zucht. Es sind die lebenden
Hengste vermerkt (bis auf Mintse 384, der verstorben ist
2016).
Die Schwarzen sind gestorben oder abgekört.
Der Vater von meinem Leo ist Mark 232 Pref. Dieser Hengst
findet man in der 5., 6. oder gar 7. Generation ganz weit
hinten bei fast allen Friesenpferden. Es ist so
interessant zu sehen, wie weit sich die Friesenzucht
entwickelt hat.
Dank Tiefgefriersperma
Bereits verstorbene Hengste können noch Vater werden dank
"diepvries", Tiefgefriersperma.
Dies sind Lammert 260 Pref, Piter 312, Remmelt 323, Wander
352, Onne 376, Jurjen 303, Lute 304, Reitse 272, Goffert
369, Harmen 424, Tsjerk 328, Feitse 293, Teunis 332.
Fotosammlungen zu den Hengsten siehe Galerie
und Stammbuchhengste.
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Inzucht
in den Griff bekommen |
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Epke
474 Sport (Vater Beart 411 Sport + Pref, dessen Vater
Jasper 366 Sport + Pref ist).
Eine sehr beliebte Linie mit sehr vielen Nachkommen. Epke 474
Sport liegt daher bei aktuell hohen 19.1% Verwandtschaftsgrad.
Copyright Karin Sevink |
Da
der Hengststammbaum nur aus 4 bzw. 6 Hengstlinien besteht, ist
die Inzucht in grosses Problem. Anpaarungen müssen sorgfältig
überlegt sein, der Inzuchtgrad von
5% sollte nicht überstiegen
werden.
Heute können wir für jede Anpaarung der Inzuchtgrad sowie der
Verwandtschaftsgrad abfragen. Der Verwandtschaftsgrad liegt im
Durchschnitt bei 17.4%. Er sollte unbedingt beachtet werden bei
der zukünftigen Anpaarung. Der Verwandtschaftsgrad
ist ein variabler Wert, der sich je nach Beliebtheit des
Hengstes steigen kann, wenn viele Nachkommen von ihm abstammen.
Die restlichen Hengst-Stämme konnten sich nicht mehr
halten und sind nur noch in früheren Generationen in
Abstammungsnachweisen zu finden. Der erste eingetragene
Friesendeckhengst mit der Hengstnummer 1 ist De
Paauw (geb. 1872). Vor Nemo
51 gibt es noch einige gute Vererber, die sich jedoch nur in
den Stutstämmen behaupten konnten (z.B. Alva 113 pref).
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Zuchtschauen,
Prämierungen und Prädikat-Vergaben |
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Damals
Zungentätowierungen, heute Mikrochips
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Chip
setzen
Copyright Friesenlovecoach
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Chip
ablesen mit dem Scanner/Lesegerät
Copyright
Friesenlovecoach
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Seit
1976 bekam jedes Fohlen eine Zungentätowierung (seit 1989 verschlüsselt), damit Verwechslungen
ausgeschlossen werden konnten. Die Technik hat auch von der
Friesenzucht keinen Halt gemacht. Seit 1.1.1997 werden die
Fohlen gechippt, d.h. sie erhalten einen Mikrochip in die linke Halsseite
in den Mähnenkamm implantiert. Das an einer Körung gezeigte Pferd wird dann
mit dem Scanner kontrolliert und mit seinen Papieren verglichen.
Denn
alle Friesen sind schwarz! Diesen Chip bekommt jedes
Fohlen spätestens am Tag der Körung nach der Prämierung.
In der Schweiz haben wir die Tierdatenbank
Agate, welches jedes Fohlen bis spätestens 30 Tagen nach
der Geburt gemeldet sein muss. Die Fohlen müssen bis am 30.
November des selben Jahres gechippt worden sein. Dies darf nur
der TA machen oder Praxisassistentin.
Fohlen
ab 2011
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Anfangsbuchstaben
verraten
das Geburtsjahr |
Mit
den friesischen Namen hat es Folgendes auf sich. Für das Jahr,
in dem die Fohlen geboren werden, werden Anfangsbuchstaben für
die Namen vergeben. Ein Friesenfohlen, das mit Anfangsbuchstaben
W, X, Y oder Z beginnt, ist 2015 geboren. Ein älterer Friese,
der mit dem Buchstaben W, X, Y oder Z beginnt, wurde 2007 geboren.
Vor 1989 wurden nur 2 Buchstaben vergeben, vor 1954 nur bis auf
Ausnahmen 1 Buchstabe. Ab 1990 werden 3 - 4 Buchstaben pro Jahr
vergeben. So kann man immer nachvollziehen, wann das
Friesenpferd geboren wurde. Wenn das ABC durch ist, beginnt es wieder von vorne.
Für 2017: D - E - F
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Schleifenfarbe
bestimmt die Prämie |
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1. Prämie - 2. Prämie -
3. Prämie
Copyright Markus Neuroth
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1. Prämie
und Pokal im DFZ
Copyright Dieter Schmid
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Sehr selten wird
eine orangene Schleife, die 1. Prämie vergeben. Sie bedeutet
ausgezeichnet. Gute Fohlen bekommen eine 2. Prämie, die
rote Schleife und die weisse Schleife bekommen genügend-gute
Fohlen, die 3. Prämie. Wenn bei Fohlen Fehler, wie
z.B. starker Gebäudemangel oder Weiss an den Beinen,
festgestellt werden, bekommt es keine Prämie.
Fohlen
Hengstfohlen und Stutfohlen. Die Kategorien werden getrennt.
Die erste Körung macht der Friese meist als Fohlen mit. Je nach
Geburtsdatum und Körort (Ausland, wie Schweiz, nur 1 Termin
möglich) ist das Fohlen von 3-8 Monate alt. Eine Körung ist
aber nicht Pflicht. Man sieht es nur gerne. Auch ist es
eine Momentaufnahme.
Die besten Fohlen mit einer 1. Prämie werden für die
Zentralkörung in Drachten NL, welche jeweils im September
stattfindet, eingeladen.
Enter / Twenter
Auf
Körungen werden Jungpferde, vor 2017 nur Stuten, die Einjährigen
(Enter) und Zweijährigen (Twenters) seltener gezeigt, da die jungen Pferde sich im
starken Wachstum befinden. Sie können ebenfalls Prämien
erhalten.
Die besten mit 1. Prämien treten an der CK - an der
Zentralkörung - gegeneinander an.
Unter diesen Enters und Twenters wird dann der Jugendchampion (Jeugdkampioen)
und Reservekampioen erkoren.
Neu per Körsaison 2017 ist es auch für Hengste möglich,
als Jährlinge und Zweijährige an einer Körung teilzunehmen
und Prämien zu bekommen.
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Stutbuch-, Ster- und Kroon-Eintragungen |
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Jeltsje út 'e Polder Stb Ster
(geb. 1995)
1. Prämien-Mutter von 12 Fohlen, hier mit Stutfohlen
Copyright Toos de Jong
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Pandora
van Waberg Stb Ster (geb. 2013)
elegante moderne Stute von Uldrik 457
Copyright Archiv Lars Tiefenbacher
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Die
Stuten können erst, wenn sie frühestens 3 Jahre alt sind, ins "Merrie"
(Stut)-Stammbuch
aufgenommen werden. Erste Stufe zur Zuchtstute ist die Stammbucheintragung.
Wenn die Stute am Zuchttag vor den scharfen
Richteraugen diese Mindestanforderungen von Exterieur und
Mindeststockmass von 154cm besteht, erhält sie den Stb-Eintrag,
den Stammbuch-Eintrag im Stammbuch-Register im KFPS. Masse.
Mit 3 Jahren
Stb = mit 3. Prämie oder auch keine Prämie
Stb Ster = mit 2. Prämie
Stb Ster = mit 1. Prämie (vorläufig
Kroon möglich)
Ist die Stute von besserer Qualität (Mindeststockmass 156cm), darf sie bei einer entsprechenden guten Benotung die Ster-Eintragung
in Empfang nehmen.
Eine Kroonstute (mind. 1.58m) ist der Traum vieler Züchter. Das ist
eine Sterstute mit
1. Prämie. Auf der Regionalkörung
erhält die Stute das "vorläufige Kroon". Die Stute
muss die IBOP mit mind. 77 Punkten bestehen. Im Durchschnitt
für die Basisgrundgänge muss sie mind. eine 7.0 erreichen.
Erreicht sie dass, erhält die Stute das Kroonprädikat im
nächsten Jahr an der Zentralkörung in Drachten NL.
Erreicht
eine Stute keine Stammbucheintragung, bleibt sie ihr Leben lang
im Fohlenbuch eingetragen. Mit solchen Stuten sollte nicht gezüchtet
werden.
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Keinen Heissbrand mehr seit 1. September 2001
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Früher wurden die Pferde noch in die linke Halsseite gebrannt,
seit 1. September 2001 wird aus Tierschutzgründen darauf
verzichtet.
Damit war früher eine Stammbuchstute (F-Brand) von einer Ster
(S-Brand) oder gar eine Modelstute (M-Brand), gar ein
Preferenthengst (Krone über dem F), von Auge gut
zu erkennen. Heute steht das nur noch auf dem Papier, resp. im
Register, wo das Pferd eingetragen ist.
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Leistungsprüfungen
auch für Stuten |
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IBOP
von Bohème D. Stb Ster in Fehraltorf 2016
1. Prämie-Stute, mit 70.5 Punkten
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Anno
R. Rb Ster in Bern 2015
1. Prämie-Sterwallach mit 80.5 Punkten
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Gut,
dass heutzutage auch die Stuten einer Leistungsprüfung
unterzogen werden können. Dies ist sicherlich ein Gewinn für
die Zucht.
IBOP, unter dem
Sattel oder gefahren (Dressurfahren, mennen oder Showfahren,
tuigen). Für Stuten, Wallache oder Hengste möglich. Die
Prüfung wird an einem Tag absolviert und wird mehrmals im Jahr angeboten, sogar im Ausland.
Die grössere Prüfung, welche in den letzten Jahren viel Bedeutung
bekommen hat, ist der ABFP-Test, die Anlage- und
Brauchbarkeitsprüfung für Friesenpferde (für Hengste,
Wallache und Stuten von ab drei Jahren, im FPC in Drachten oder
in Wergea). Diese finden das ganze Jahr
hindurch statt und dauert 5 Wochen (plus 14 Tage
Vorbereitungszeit, wer mag).
Die ABFP-Prüfung ist vor allem für junge Pferde sinnvoll.
Alle Prüfungsresultate
werden publik gemacht, jeder Züchter kann sich über jedes
getestete Pferd informieren - das zeigt wieder wie transparent
unsere Friesenzucht geworden ist.
Verkürzte Untersuchung der ABFP
Neu ab Dezember 2016 wurde die Verkürzte ABFP von 14 Tagen für
Pferde, welche sehr gut unter dem Sattel gehen oder vor dem
Wagen, ins Leben gerufen.
Diese Verkürzten Untersuchungen sind allerdings nicht für die
Nachkommenprüfung zugelassen. Nach wie vor sind ABFP für Nachkommenuntersuchungen 5 Wochen zu absolvieren.
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Modelstuten
- das Stutenhöchstprädikat |
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Reinou 6568
Stb Model + Preferent mit Jurjen 303-Tochter Ada út de
Polder Stb Ster, damals 1992. Das Fohlen war eine erfolgreiche Zuchtstute
geworden.
Copyright Friesenlovecoach
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Wealtsje
A. KFPS Stb Model
von Teeuwis 389
Bekannte mehrfache CK-Kampioenstute mit
1. Prämie und IBOP mit 80 Punkten.
Copyright Karin Sevink
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Aber
das absolut Höchste, was nur wirklich sehr sehr wenige Stuten
erreichen, ist das Prädikat Model (Mindeststockmass
160cm). Von
der Bewegung und dem Exterieur ist sie die "Crème de la Crème"
und verkörpert die ideale Friesenstute. Für dieses Prädikat
muss sie säugend oder säugend gewesen sein. Zuerst erhält die
Stute an einer regionalen Körung das "vorläufig Model".
Dies bleibt sie solange, bis sie die IBOP mit mind. 77
Punkten besteht. Der Durchschnitt für die Grundgangarten
muss eine 7.0 betragen. An der Zentralen Stutenkörung in
Drachten NL, welche jeweils im
Oktober in Friesland stattfindet, unter der
kritischen Jury zeigen müssen, dass sie ein Modelprädikat wert ist.
Nur eine Handvoll Stuten werden jedes Jahr dafür an der CK
ausgezeichnet. Erst dann ist die Stute "Model".
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Preferentprädikat |
Aber
Zuchtstute ist nicht gleich Zuchtstute. Sie muss das erst mit
einer guten Nachzucht beweisen. Solche Stuten können die Qualitätsauszeichnung
"preferent" erreichen. Das
Preferent-Prädikat wird durch 4 Qualitäts-Nachkommen
erreicht. Das Sterprädikat gibt es für Stuten, Wallache und
für Hengste. Kroon oder Modelnachkomme zählt ebenfalls einen
"Sterpunkt". Das Preferent wird nur sehr selten an
Stammbuchhengste
vergeben. Dafür müssen die Hengste aussergewöhnlich guten
überdurchschnittlichen Nachwuchs gebracht haben. Oft wird das
Preferent für Hengste "per postuum", also nach ihrem
Tod vergeben.
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Prestatieprädikat |
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Prestatiestute
+ Preferent
Tinneke fan 't Riet Stb Pref Prestatie
mit ihrem eben geborenen Stutfohlen
Cosima fan ASS (Pier 448 Sport) von 2016
Copyright Annelie Schaefer, Deutschland |
Eine
Leistungsauszeichnung für Zuchtstuten ist das Prestm =
Prestatieprädikat (bedeutet Leistungsmutter). Das bedeutet,
dass die Stute 3 Nachkommen hat, welche das Sport-Prädikat
erreicht haben.
Seit 1. Juli 2016 kommt hinzu, dass die Nachkommen mit einer
IBOP, ABFP oder CO-Hengstleistungsprüfung ab 75
Punkten oder mehr auch für das Prestatieprädikat zählt.
Im Juli 2016 waren 126 Prestatiestuten im Register Prestm
eingetragen.
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Sportprädikat |
Das Sportprädikat gibt es seit November 2006. Es ist
sehr gerne gesehen. Über 1000 Friesenpferde haben dieses
Prädikat, meist im Dressursport erreicht, aber auch im
Dressurfahren (mennen) oder im Showfahren (Tuigen).
Mehr darüber ebenfalls in den Friesenfragen:
Wie
erreiche ich das Sportprädikat?
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K(l)eine
Abzeichen erlaubt? |
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Abzeichen
Flocke bei einem Junghengst
Copyright Dieter Schmid
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Vergrauen bei einem
alten Pferd ist kein Abzeichen
Copyright Friesenlovecoach
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Immer
wieder
werden Fohlen Abzeichen am Kopf und/oder mit Beinabzeichen,
weissem Sohlen, Kronrand oder noch schlimmer weissen
Hinterfesseln und sogar weissen Hufen geboren. Das ist ein
Bleibsel aus der Vorzeit, denn die Friesen waren nicht immer
schwarz. Die letzte braune Stute wurde 1928 ins Stammbuch
eingetragen. Noch immer kämpft die Zucht gegen den Fuchsfaktor.
Es werden keine Hengste mehr zur Zucht zugelassen, welche den
Fuchsfaktor in sich führen (wird mit einem Gentest ausgewertet).
Weiss
ist unerwünscht und wird nur noch bei Stuten als kleines
Kopfabzeichen (max. 3.2cm) erlaubt. Fohlen mit Beinabzeichen können keine
Eintragung bekommen. Tragisch ist dies für gute Stutfohlen, die
niemals ins Stammbuch der Stuten aufgenommen werden können.
Bei
den Stammbuchhengsten wird die Vererbung des Weissfaktors
prozentual jährlich schriftlich festgehalten und ist für jeden
Züchter einsehbar.
Grosse Diskussion gibt es gerade aktuell März 2017, über die
Ankörung von Siert 499, welcher
anfangs Dezember 2016 erst gekört worden ist. Es war bekannt, dass der Hengst einige weisse Haare am Kopf und am
Rücken hat. Trotzdem wurde er anerkannt. Es ist nicht gerne
gesehen und der Hengst bekommt im Rapport einen Vermerk.
Siehe neues
Reglement vom April 2016.
Früher
wurden die Fellfarbe der Friesen mündlich in 3 Farbtönen unterschieden; der
Glanzrappe, der Mattschwarze und der Sommerrappe. Bei jedem
Friesenpferd, welches zur Körung gebracht wird, wird im Scoreborgen
(siehe KFPS-Datenbank) festgehalten, wie stark schwarz es ist.
Ob fahlschwarz oder tiefschwarz. Ebenfalls wird dies bei der
Vererbung notiert. Beliebt ist natürlich ein tiefes
schwarz, wie in Beart 411 Sport + Pref vererbt.
|
Scorebogen
|
Und nicht nur die Farbe wird im Scorebogen seit 1993 festgehalten, es
stehen 25 Punkte im Scorebogen, mit welchem jedes Körperteil
bewertet wird plus das Stockmass.
Neu werden noch im Testverfahren zwei weitere Punkte notiert,
dies sind:
- Bewegungsform
- Bewegungsrhythmus
Die grauen Felder sind diejenigen, die in der Zucht angestrebt
werden.
Der Durchschnitt aller Friesen ist neu aus dem Jahr 2006
festgehalten = 100.
Dies ist bei den Balkendiagrammen
der Hengste (KFPS-Hengstinfo-Heft 2017) gut zu
sehen.
rot = ungünstige Vererbung
hellblau = Optimum
dunkelblau = sehr positiv vererbend! (günstig)
Ebenfalls werden geschätzte Zuchtwerte im Exterieur herausgegeben.
Rassentyp - Bau - Beine - Schritt - Trab.
Wurden Nachkommen getestet, sind die Sportwerte/Sportveranlagung mit erfasst.
Ebenfalls das Talent des Pferdes eingeschätzt - Reitpferd -
Dressurfahren oder Showfahren.
Mehr
über den Scorebogen - unter Friesenfragen "lineaire
kenmerken"
Siehe auch unter Friesennews vom 14. Juni 2016.
Gebäudefehler
sieht man selten beim Friesenpferd. Es ist eine gut-durchzüchtete
Pferderasse. Auch Kopper, Weber, Beisser, Schläger oder Steiger
sind kaum zu finden.
|
Beibuch
(auf diese Zucht sollte verzichtet werden) |
Seit
1993 in das Beibuch I + II (ebenfalls
Reinzucht):
Beibuch I: Sind Nachkommen von KFPS-anerkannten
Fohlenbuchhengsten mit 100% Friesenstute.
Beibuch II, Nachkommen
von nicht-KFPS-anerkannten Fohlenbuchhengsten mit 100%
Friesenstute.
Die Fohlenbuchhengste (für Beibuch I) mit einer Deckbewilligung
werden nur noch in Ausnahmen in Nicht-Europäische Länder
zugelassen wo die Zucht mit Stammbuchhengsten weder mit
Frischsperma noch mit Tiefgefriersperma kaum möglich ist.
Das KFPS hat hier für ein Reglement
geschrieben mit sehr vielen strengen Anforderungen wie bei den
Stammbuchhengsten. Von einer sehr guten ABFP- bzw. IBOP-Prüfung
(mit mind. 77 Punkten), Röntgen, DNA-Untersuchung und Gentest.
Selbst die möglichen Deckungen müssen angefragt werden und
wenn, dann mind. 5 Stuten empfohlen.
Züchter sollten darauf achten, dass ihre
Stute eine gute Abstammung hat. Sie selber oder zumindest die
Mutter der Stute sollte das Prädikat "Ster" tragen
oder besser. Möglichst viel Preferent-Blut ist von Vorteil. Die Stute bringt 50%
mit, darf man nicht vergessen. Mit Stuten, die
im Fohlenbuch eingetragen geblieben sind und mit nicht-KFPS-anerkannten Fohlenbuchhengsten sollte nicht gezüchtet
werden.
Grundsätzlich sollte man mit anerkannten
Stammbuchhengsten züchten, will man eine gute Zucht befürworten.
Jeder Züchter hat eine Verantwortung gegenüber einer
Pferderasse.
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Wallachstammbuch
- das Ruinstamboek |
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Doaitsen 420-Sohn
Ytse fan 'e Coulissenhoeve Rb Ster, 2. Prämie
Copyright Monika Hawle
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Freizeitkumpel
Wallach Ingo G. (Schweiz)
geht mit seiner Reiterin durch dick und dünn
Copyright Archiv Susanne Jeker
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Das KFPS führt seit 1973 ein "Ruinstamboek",
das Wallachstammbuch.
Das Mindeststockmass ist gleich wie bei
den Stuten.
Rb = Stammbuchaufnahme = mind. 1.56m
Rb Ster = Sterprädikat für einen Wallach = mind. 1.58m
Früher haben die Wallache
ein R in den Abstammungsnachweis
und eine Nummer erhalten. Die besten Wallache können ebenfalls eine Prämierung
erhalten. Wie bei den Stuten ist eine 2. Prämie ein Sterwallach
und eine 3. Prämie oder keine Prämie ein Stammbuchwallach
(Rb).
Wallache, welche nicht gezeigt werden oder aufgenommen,
verbleiben im Fohlenbuch für Hengstfohlen "Vb H".
In der Schweiz sind Friesenwallache sehr beliebt.
|
Schlusswort |
Wenn Du das nächste Mal einen Friesenreiter siehst, gehe ruhig
auf ihn zu.
Bestimmt gibt er Dir gerne Auskunft über seine
Lieblingspferderasse.
Falls Du noch weitere Fragen hast, unter Friesenfragen hab ich
sehr viele Informationen gepackt. Und falls Deine Frage immer
noch offen sein sollte, dann darfst Du Dich gerne bei mir
melden.
Fotos zu den diversen Themen findest Du unter Galerien.
Viel Spass mit Euren Friesen
Eure Petra
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